Der Rosenkavalier

Richard Strauss

Komödie für Musik in drei Akten
Libretto von Hugo von Hofmannsthal

Von 21. September 2025 bis 26. Oktober 2025

  • Dauer:
    ca. 4 Std. 30 Min. Inkl. Pausen nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. 15 Min. und nach dem 2. Teil nach ca. 2 Std. 50 Min.
  • Sprache:
    In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung.
  • Weitere Informationen:
    Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
    Basierend auf einer Produktion der Los Angeles Opera

Musikalische Leitung:
Joana Mallwitz

Joana Mallwitz

Joana Mallwitz ist seit Beginn der Saison 2023/24 Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Konzerthausorchesters Berlin und damit die erste Frau an der Spitze eines der grossen Berliner Orchester. 2020 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen mit Mozarts „Cosi fan tutte". Ausserdem dirigierte sie Neuproduktionen an der Semperoper Dresden, der Nationale Opera Amsterdam, am Royal Opera House Covent Garden, der Bayerischen Staatsoper, der Oper Frankfurt und dem Königlichen Opernhaus Kopenhagen. Sie ist bei den bedeutendsten Klangkörpern zu Gast, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, die Wiener Philharmoniker, das Boston Symphony Orchestra, das NDR Elbphilharmonieorchester, das Philharmonia Orchestra London, die Münchner Philharmoniker, das City of Birmingham Symphony Orchestra, Orchestre National de France und Orchestre de Paris. Mit ihrem Antritt am Theater Erfurt in der Spielzeit 2014/15 war sie die jüngste Generalmusikdirektorin in Europa. 2018 wechselte sie in gleicher Funktion ans Staatstheater Nürnberg und wurde ein Jahr später als „Dirigentin des Jahres“ ausgezeichnet. 2024 erschien über sie der Dokumentarfilm „Joana Mallwitz – Momentum“ von Günter Atteln. 2024/25 debütiert sie u.a. bei den Berliner Philharmonikern, dem Los Angeles Philharmonic Orchestra und der Metropolitan Opera New York. In Hildesheim geboren, studierte Joana Mallwitz an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Sie ist Trägerin des Bayerischen Verfassungsordens. Für Ihre langjährige Arbeit bei der Vermittlung von klassischer Musik und Nachwuchsförderung wurde ihr 2023 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025
Inszenierung:
Lydia Steier

Lydia Steier

Lydia Steier wurde in Hartford, Connecticut geboren. Nach einem Gesangsstudium am Conservatory of Music in Ohio übersiedelte sie als Fulbright-Stipendiatin nach Deutschland. "The Lesson" im Berliner HAU und die multimediale Produktion von "Eight Songs for a Mad King", die in Chicago, Cleveland, New York und Mexiko präsentiert wurde, waren erste vielbeachtete Arbeiten. Die Zeitschrift „Opernwelt“ wählte "Donnerstag" von Karl-Heinz Stockhausen zur „Besten Inszenierung" der Saison 2015/16. Händels Oratorium "Saul" in Oldenburg und Pascal Dusapins "Perelà" in Mainz wurden für den FAUST-Theaterpreis nominiert. Weitere wichtige Arbeiten der Regisseurin waren "Giulio Cesare" an der Komischen Oper Berlin, "Turandot" in Köln, "Les Troyens" in Dresden, "Die Zauberflöte" bei den Salzburger Festspielen, "Oedipus Rex"/"Iolante" in Frankfurt, die Uraufführung von "Diodati. Unendlich" am Theater Basel, "Pique Dame" an der Deutschen Oper am Rhein, "La Juive, "Alcina" und "Le nozze di Figaro" in Hannover, "Carmen" in Köln und "Les Indes Galantes" in Genf, die Uraufführung von Dai Fujikuras "A Dream of Armageddon" am New National Theatre Tokyo, sowie  "La Fanciulla del West" an der Berliner Staatsoper. 2022  erfolgten "Salome" an der Opéra National de Paris und "Die Frau ohne Schatten" bei den Osterfestspielen in Baden-Baden. 2023/24 waren ihre Interpretationen von "Don Carlos" in Genf, "Aida" in Frankfurt, "Candide" am Theater an der Wien und "La Vestale" an der Opéra National de Paris  zu erleben. 2025 gibt sie mit "Tannhäuser" ihr Regiedebüt an der Wiener Staatsoper und führt ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Staatsoper Hannover mit der UA "Israel in München" fort.

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Ausstattung und ästhetische Gesamtkonzeption:
Gottfried Helnwein

Gottfried Helnwein

Gottfried Helnwein zählt zu den bekanntesten, aber auch umstrittensten deutschsprachigen Künstlern nach dem Zweiten Weltkrieg. Bekannt wurde er vor allem durch seine hyperrealistischen Bilder von verwundeten und bandagierten Kindern. In seinem gesamten Schaffen setzt er sich mit den Themen Schmerz, Verletzung und Gewalt auseinander, und berührt dabei auch Tabu- und Reizthemen der jüngeren Geschichte. So wird insbesondere auch das Thema Nationalsozialismus in seinen Werken verarbeitet; im Zentrum seiner Arbeit steht aber vor allem die Darstellung des Kindes. Er arbeitet mit den unterschiedlichsten Techniken und Stilmitteln. Neben der Zeichnung, der Aquarell-, Acryl- und Ölmalerei und verschiedenen Mischtechniken ist die Fotografie ein wesentliches Medium für ihn – oft im Zusammenhang mit Performance-Arbeiten. Seit Ende der 1980er-Jahre begann er Installationen im öffentlichen Raum in seine Arbeit miteinzubeziehen. Der Wiener Kunsthistoriker Peter Gorsen hat vom «malträtierten Kind» als einer originären Bilderfindung Helnweins gesprochen, welche die uns lieb gewordenen kindertümelnden Bildvorstellungen aufgebrochen habe. Es sind Bilder, die ihre Wurzeln tief in Helnweins Kindheitserlebnissen haben. 2004 widmete Kurator Robert Flynn Johnson auf Anregung des US-Sammlers Kent Logan, diesem zentralen Aspekt in Helnweins Arbeit eine umfassende Einzelausstellung mit dem Titel: «The Child – works by Gottfried Helnwein» im Palace of the Legion of Honor, San Francisco Fine Arts Museums. Die Ausstellung wurde von 130 000 Besuchern gesehen, und der San Francisco Chronicle bezeichnete sie als die wichtigste Ausstellung eines zeitgenössischen Künstlers im Jahre 2004.

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Bühnenbildmitarbeit:
Dieter Eisenmann

Dieter Eisenmann

Dieter Eisenmann studierte zuerst klassischen und zeitgenössischen Tanz in München. Nach Engagements am Landestheater Innsbruck und bei den Festspielen in Salzburg und Bregenz wurde er Mitglied des Opernballetts an der Bayerischen Staatsoper in München. Er wirkte unter anderem in Produktionen von Peter Zadek (Münchner Kammerspiele), Hans Neuenfels, Konstanze Lauterbach und Leander Hausmann (Residenztheater München) mit. Im Anschluss an seine tänzerische Karriere studierte er an der Universität Mozarteum in Salzburg bei Herbert Kaplmüller Bühnenbild und Kostümgestaltung. Sein erstes Bühnenbild realisierte er 2010 zu Eugen Onegin an der Mozarteumsbühne in Salzburg in der Regie von Eike Gramss. Es folgten Fausts Verdammnis und Tosca am Landestheater Passau (Regie Jonathan Lunn), Herbstkonzert am Akademie Theater München (Regie Katrin Ackermann) und Zirkusprinzessin an der Musikalischen Komödie Leipzig (Regie Natascha Ursuliak und Beate Vollack). Am Theater St. Gallen gestaltete Dieter Eisenmann Bühne und Kostüme für das Ballett Gefährliche Liebschaften von Matjash Mrozewski sowie für die Oper Eloise in der Regie von Natascha Ursuliak. Zuletzt entstanden in der Zusammenarbeit mit der Choreografin Beate Vollack an der Oper Graz das Ballett Cinderella, am Theater St. Gallen das Tanzstück Nüwürüsütät sowie die Festspielproduktion Peregrinatio. Für Vladimir Malakhov schuf Dieter Eisenmann die Ausstattung zu Coppélia an der Ukrainischen Staatsoper Kiew sowie zu Schwanensee für das Liaoning Ballet of China.

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Kostümmitarbeit:
Louise-Fee Nitschke

Louise-Fee Nitschke

Louise-Fee Nitschke studierte Kostümbild an der Universität der Künste Berlin. Bereits davor hatte sie nach ihrem ersten Abschluss in Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig als freie Kostümassistentin für das Berliner Ensemble und die Staatsoper Unter den Linden in Berlin gearbeitet. Weitere Erfahrungen sammelte sie u. a. am Grand Théâtre de Genève, Teatro Real Madrid, Theater an der Wien und beim Festival d’Aix-en-Provence. Als Kostümbildnerin realisierte sie eigene Arbeiten, zum Beispiel Kooperationen mit der Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin und dem Bühnen- und Kostümkollektiv «HeiNi» in Zusammenarbeit mit Pauline Heitmann. Das Kollektiv gestaltete Kostüme für verschiedene Produktionen der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München, darunter «Lieber Georg» und «NEUES SOZIALDRAMA KUNST». Ausserdem entwarf Louise-Fee Nitschke Kostüme für Produktionen der freien Szene und für das Stück «Hedda» am Berliner Ensemble in der Regie von Heiki Riipinen. In der Zusammenarbeit mit Emel Aydoğdu entwarf sie Kostüme für «Pinocchio» am Staatstheater Wiesbaden und für «Jugend ohne Gott» am Deutschen Theater Berlin. Ihr künstlerischer Fokus liegt darauf, mit dem Kostümbild Machtstrukturen, Geschlechterbilder und gesellschaftliche Kategorien zu hinterfragen und aufzubrechen.

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Choreografie:
Tabatha McFadyen

Tabatha McFadyen

Die Regisseurin, Choreografin und Darstellerin Tabatha McFadyen ist an der Staatsoper Unter den Linden als Spielleiterin und Regieassistentin engagiert und zudem auch als choreografische Mitarbeiterin tätig. In Produktionen arbeitete sie bereits mit Regisseur:innen wie Lydia Steier, Claus Guth, Peter Sellars, Mariame Clément, Calixto Bieito, Barrie Kosky und Constantine Costi sowie mit Dirigent:innen wie Simon Rattle, Kirill Petrenko, Bertrand de Billy, Simone Young, Alexander Soddy, Thomas Guggeis und Marin Alsop zusammen. Zu ihren Arbeiten der vergangenen Spielzeiten gehören u. a. Chowanschtschina (Staatsoper Unter den Linden, Regieassistenz und Choreografische Mitarbeit), Pierrot Lunaire (Berliner Philharmoniker, Gesang und Co-Regie), Die Frau ohne Schatten (Festspielhaus Baden-Baden, Choreografie und Regieassistenz) und Candide (Theater an der Wien, Choreografie). Ausgebildet als klassische Sängerin, stand sie international in zahlreichen Vorstellungen und Konzerten auf der Bühne und gewann den Wettbewerb Mietta Song Competition, das National Song Festival sowie den Antonín-Dvořák-Wettbewerb. Vor ihrem Aufbaustudium am Mozarteum in Salzburg schloss sie ihren Bachelor of Music am Queensland Conservatorium mit First Class Honours ab. Tabatha McFadyen wurde in Dubbo (Australien) geboren und lebt in Berlin.

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Lichtgestaltung:
Elana Siberski

Elana Siberski

Elana Siberski, geboren 1972 in Hannover, entdeckte während des Studiums der Theater- und Musikwissenschaften ihre Faszination für das Medium Licht. Ihre beleuchtungstechnische Ausbildung erhielt sie am Gärtnerplatztheater München und beim Studium der Lichtgestaltung an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Nach einigen Jahren am Theater Ulm war Elana Siberski 2008 bis 2023 Stellvertretende Leiterin der Beleuchtungs- und Videoabteilung an der Staatsoper Hannover und gestaltete das Licht bei zahlreichen Opern- und Ballettproduktionen. Als freie Lichtdesignerin arbeitete sie in enger künstlerischer Kooperation bereits mit namhaften Regisseur:innen und Choreograf:innen. So gestaltete sie für Lydia Steier das Licht für «Die Hochzeit des Figaro» (Staatsoper Hannover), «Die Frau ohne Schatten» (Osterfestspiele Baden-Baden) und «Candide» (Theater an der Wien). 2025 folgten u. a. an der Wiener Staatsoper «Tannhäuser» und die Uraufführung «Israel in Munich» an der Staatsoper Hannover. Mit Elisabeth Stöppler erarbeitete sie in Hannover die szenische Aufführung von Verdis Messa da Requiem (Ausstattung: Katja Hass) und Händels « Il trionfo del tempo e del disinganno » in der Ausstattung von Valentin Köhler. Die gemeinsame Produktion «Dora» an der Staatsoper Stuttgart wurde zur «Uraufführung des Jahres» von der Zeitschrift Opernwelt gewählt.

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Video:
Tabea Rothfuchs,

Tabea Rothfuchs

Tabea Rothfuchs ist eine Schweizer Video-Künstlerin. Ihr Schaffensfokus liegt in den Bereichen Videoszenografie für die Bühne sowie interaktive Installationen. 2006 bis 2009 studierte sie in Basel wie auch Luzern Animation und audiovisuelle Kommunikation. 2010 arbeitete sie mit Georges Delnon und Roland Aeschliman (Maldoror, Münchner Biennale). Anschliessed zog sie nach Barcelona, wo sie unter anderem Videoprojektionen für La Fura dels Baus (Sonntag aus Licht an der Oper Köln, Tristan und Isolde an der Opéra de Lyon, Quartett an der Scala in Mailand) kreierte. 2012 begann ihre kontinuierliche Zusammenarbeit mit Richard Wherlock für das Ballett Basel. Im selben Jahr arbeitete sie erstmals mit Chris Kondek am Theater Basel bei Ariodante in der Regie von Stephan Pucher zusammen. Es folgten u.a. Don Giovanni am Opernhaus Zürich sowie Schuld und Sühne am Schauspielhaus Zürich, beide in der Regie von Sebastian Baumgarten. In letzter Zeit entwarf und produzierte sie das Videokonzept für Animal Instinct Ball, eine Tanzproduktion mit Sanja Ristic am Muffartwerk München, arbeitete erneut mit La Fura dels Baus für eine grossdimensionierte Show zu Ehren der Geschichte Singapurs beim dortigen Riverfestival zusammen und entwarf Echtzeit-Video-Kompositionen für Theater- und Tanzproduktionen, u.a. für das Theater am Gleis in Winterthur und das Ballett Basel. Im Juni 2015 fand die Vernissage von Emergence, einer interaktiven Skulptur im Filter IV in Basel statt.

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Ruth Stofer

Ruth Stofer

Ruth Stofer studierte Kunst und Medien an der Zürcher Hochschule der Künste. Nach ihrem Masterabschluss im Jahr 2010 arbeitete sie als Videotechnikerin am Schauspielhaus Zürich und wirkte bei zahlreichen Theaterstücken mit. 2012 entwickelte sie das Videodesign für Ruedi Häusermanns Stück Vielzahl leiser Pfiffe. Seit 2016 ist Ruth Stofer selbständig und entwickelte zahlreiche Videodesigns für Oper und Schauspiel mit und für Jan Bosse, Eva-Maria Höckmayr, Karin Henkel, Chris Kondek, Christof Loy, Volker Lösch und doubelucky productions. Dabei arbeitete sie u.a. an den Münchner Kammerspielen, an der Oper Zürich, an der Oper Frankfurt, am Theater Basel, an der Opéra national de Lorraine, an der Oper Bonn, am Mousonturm Frankfurt, am Schauspiel Leipzig sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und dem Schauspielhaus Zürich. Neben ihrem Wirken am Theater verfolgt Ruth Stofer stets ihre eigene künstlerische Arbeit, oft gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Rebecca als Künsterinnenduo stofer&stofer. 2017 erarbeitete sie mit stofer&stofer und Veronica Rodriguez die Multimedia-Performance Guts Reloaded und tourte damit in New York, Chicago und Detroit. Die Performance Candied Dreams wurde 2022 in derselben Formation in Chicago und Luzern gezeigt. Das Duo stofer&stofer beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland und gewann Werkbeiträge und Atelierstipendien in Paris und Chicago.

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Choreinstudierung:
Klaas-Jan de Groot

Klaas-Jan de Groot

Klaas-Jan de Groot ist ein niederländischer Dirigent und Chorleiter. Nach seinem Studium in Den Haag und Cardiff war er von 2016 bis 2022 Assistent der Chordirektorin Ching-Lien Wu an der Niederländischen Oper in Amsterdam, wo er mit dem Opernchor mehrere Produktionen und Projekte einstudierte. Seit 2018 arbeitet er regelmässig mit dem Niederländischen Rundfunkchor (Groot Omroepkoor) zusammen. Von 2018 bis 2024 war er jährlich als Assistent von Chordirektor Eberhard Friedrich bei den Bayreuther Festspielen tätig. Er dirigierte verschiedene Konzerte und Aufführungen mit der Opera Zuid sowie mit dem Orchestra of the 18th Century und den Essener Philharmonikern. Von 2022 bis 2025 war er Chordirektor des Aalto-Theaters in Essen. Seit 2023 arbeitet er regelmässig mit dem NDR Vokalensemble in Hamburg. 2024 gab er sein Debüt beim MDR-Rundfunkchor sowie beim Rundfunkchor Berlin. Im Rahmen der Förderung von Nachwuchstalenten wurde Klaas-Jan de Groot 2021 mit dem renommierten niederländischen Dirigierpreis des Anton Kersjes-Fonds ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2025/26 ist er Chordirektor des Opernhaus Zürich.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Tannhäuser21 / 24 / 27 Juni / 2 / 5 / 8 / 11 Juli 2026 Cardillac15 / 18 / 21 / 25 Feb. / 1 / 6 / 10 März 2026 La Damnation de Faust10 / 14 / 17 Mai 2026 Hänsel und Gretel16 / 20 / 23 / 28 / 30 Nov. / 2 / 4 / 11 / 16 / 18 / 21 Dez. 2025 / 2 / 24 / 25 / 31 Jan. 2026 Carmen18 / 21 / 23 / 27 / 31 Jan. 2026 Madama Butterfly30 Dez. 2025 / 3 / 9 / 11 / 13 / 16 Jan. 2026 Un ballo in maschera22 / 28 / 31 Mai / 7 / 13 Juni 2026 La forza del destino2 / 7 / 12 / 15 / 18 / 21 / 26 / 29 Nov. / 17 / 21 Dez. 2025 Rigoletto20 / 23 / 27 Dez. 2025 / 1 / 4 Jan. 2026 Fidelio3 / 6 / 10 / 14 / 16 Mai 2026 Macbeth8 / 11 / 14 / 19 / 22 / 30 Nov. 2025
Dramaturgie:
Kathrin Brunner

Kathrin Brunner

Kathrin Brunner wurde in Zürich geboren. Sie studierte in ihrer Heimatstadt sowie an der Humboldt-Universität Berlin Germanistik, Musikwissenschaft und Französisch. Nach diversen Regiehospitanzen (u.a. Die Dreigroschenoper am Luzerner Theater; Regie: Vera Nemirova) und Dramaturgiehospitanzen ist sie seit 2008 Dramaturgin am Opernhaus Zürich. Hier arbeitete sie u.a. mit Regisseur:innen wie Achim Freyer (Moses und Aron), Harry Kupfer (Die Meistersinger von Nürnberg, Tannhäuser), Stephan Müller, Guy Joosten, Damiano Michieletto, Christof Loy (La straniera, Alcina, I Capuleti e i Montecchi, Don Pasquale, La rondine), Willy Decker (Il ritorno d'Ulisse in patria, The Turn of the Screw), Andreas Homoki (Wozzeck, Das Land des Lächelns, La forza del destino), Christoph Marthaler (Il viaggio a Reims, Orphée et Euridice), Barrie Kosky (Die Gezeichneten, Boris Godunow), Nadja Loschky, Nina Russi, Jan Essinger und Jetske Mijnssen (Idomeneo, Hippolyte et Aricie, Platée). Bei den Salzburger Festspielen 2012 erarbeitete sie La bohème mit Damiano Michieletto. Während der Corona-Pandemie war sie Co-Gründerin der Konzertreihe Altchemie live in der Alten Chemie Uetikon (https://www.altchemie.live).

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Manon24 / 27 Sept. / 3 / 7 / 10 Okt. 2025 La clemenza di Tito26 / 29 Apr. / 3 / 8 / 15 / 17 / 20 / 25 Mai 2026 Cardillac15 / 18 / 21 / 25 Feb. / 1 / 6 / 10 März 2026 Carmen18 / 21 / 23 / 27 / 31 Jan. 2026 Arabella14 / 18 / 22 / 25 / 28 Apr. 2026

Besetzung


Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg Diana Damrau


Der Baron Ochs auf Lerchenau Günther Groissböck


Octavian Angela Brower


Herr von Faninal Bo Skovhus


Sophie Emily Pogorelc


Jungfer Marianne Leitmetzerin Christiane Kohl


Valzacchi Nathan Haller


Annina Irène Friedli


Ein Polizeikommissar Stanislav Vorobyov


Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin Johan Krogius


Der Haushofmeister bei Faninal Daniel Norman


Ein Notar Max Bell


Ein Wirt Johan Krogius


Ein Sänger Omer Kobiljak


Eine Modistin Rebeca Olvera


Leopold Sandro Howald


Sylwia Salamońska-Bączyk

Thalia Cook-Hansen

Cashlin Oostindië

Ein Tierhändler Salvador Villanueva Zuzuarregui

Mohammed Sebastian Künzler

Mohammed Inga Sol Lenzen 26 Sep / 05, 17, 26 Okt

Diana Damrau

Diana Damrau ist ständiger Gast auf den Büh­nen der international führenden Opern- und Konzerthäuser. Ihr umfangreiches Repertoire liegt im lyrischen und Koloraturfach und beinhaltet u. a. die Titelrollen in Donizettis Lucia di Lam­mer­moor, Massenets Manon sowie die Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte. Regelmässig ist sie an den bedeutendsten Häusern wie etwa der Bayerischen Staatsoper, der Metropolitan Opera in New York und der Mailänder Scala zu erleben. Speziell für sie komponiert wurden die Iain Bells Oper A Harlot’s Progress (Theater an der Wien, 2013) und Lorin Maazels 1984 (Royal Opera House, 2005). Als Exklusivkünstlerin von Warner Classics/Erato hat sie zahlreiche preisge­krön­te CD- und DVD-Aufnahmen veröffentlicht. Diana Damrau ist eine der wichtigsten Liedinterpretinnen unserer Zeit. Sie tritt regelmässig in renommierten Konzertsälen wie der Londoner Wigmore Hall, der Carnegie Hall in New York und der Berliner Philharmonie auf. Enge künstlerische Partnerschaften verbinden sie mit dem Pianisten Helmut Deutsch und dem Harfenisten Xavier de Maistre. 2022 wird sie in den wichtigsten Konzertsälen Europas zusammen mit Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch ein Programm mit Liebesliedern von Brahms und Schumann präsentieren. Auf der Opernbühne singt sie in dieser Saison noch Anna Bolena an der Wiener Staatsoper und gibt ihr Rollendebüt als Gräfin in Strauss’ Capriccio an der Bayerischen Staatsoper. Diana Damrau ist Kammersängerin der Bayerischen Staatsoper, Trägerin des Bayerischen Maximilians­ordens für Wissenschaft und Kunst sowie des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Arabella14 / 18 / 22 / 25 / 28 Apr. 2026

Günther Groissböck

Günther Groissböck ist einer der gefragtesten Sänger seines Fachs. Er studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, worauf er 2002/03 im Ensemble der Wiener Staatsoper und anschliessend von 2003 bis 2007 Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich war. 2002 gab er sein Debüt bei den Salzburger Festspielen, wo er 2014 sein viel beachtetes Rollendebüt als Ochs im Rosenkavalier in der Regie von Harry Kupfer gab. Besonders verbunden ist er mit der Bayerischen Staatsoper in München, der Wiener Staatsoper und der Metropolitan Opera in New York, wo er seit seinem Debüt 2010 mit Colline (La Bohème) u.a. als Ochs, Filippo II oder Landgraf Hermann zu erleben war. Weitere Gastengagements führten ihn an die Opéra de Paris, die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden, De Nationale Opera in Amsterdam, sowie die Deutsche Oper, die Staatsoper Unter den Linden Berlin und das Gran Teatre del Liceu. Als begeisterter Liedsänger verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Philippe Jordan, Yannick Nézet-Séguin, Zubin Mehta, Andris Nelsons, Sir Antonio Pappano, Kirill Petrenko, Sir Simon Rattle und Christian Thielemann. So trat er jüngst u.a. in Schostakowitschs 13. Sinfonie mit dem Gewandhausorchester und Andris Nelsons in Leipzig auf. Zudem verkörperte er in der Carnegie Hall und der Boston Symphony Hall die Rolle des Boris in Lady Macbeth of Mzensk mit dem Boston Symphony Orchestra und Andris Nelsons. Zahlreiche CDs und DVDs dokumentieren sein künstlerisches Schaffen, wie das Album Nicht Wiedersehen, das gemeinsam mit Malcom Martineau entstand.

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Angela Brower

Angela Brower wuchs in Arizona auf und studierte an der Arizona State University und der Indiana University. Sie war Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper in München sowie dortiges Ensemblemitglied von 2010 bis 2016. Für ihre Dorabella in "Così fan tutte" erhielt sie 2009 den Münchner Festspielpreis. Zu ihrem Kernrepertoire gehören die Mezzosopranrollen von Mozart und Strauss, darunter Octavian (New Yorker Met, Bayerische Staatsoper, Wiener Staatsoper u.a.), Komponist in "Ariadne auf Naxos" (Festivals in Glyndebourne und Aix-en-Provence, Bayerische Staatsoper und Semperoper Dresden), Dorabella (Londoner Covent Garden, Gran Teatre del Liceu, Salzburger Festspiele, Bayerische Staatsoper u.a.), Annio in "La clemenza di Tito" (Opéra de Paris, Bayerische Staatsoper und Covent Garden), Nicklausse in "Les Contes d'Hoffmann" (Bayerische Staatsoper, Staatsoper Hamburg und San Francisco Opera) sowie Cherubino in "Le Nozze di Figaro" (Mozartwoche Salzburg, Bayerische Staatsoper u.a.). Sie debütierte ausserdem als Sifare in "Mitridate, Re di Ponto" an der Staatsoper Berlin, Susanna in "Le nozze di Figaro" in Barcelona, Prinz Orlovsky in "Die Fledermaus" an der Deutschen Oper Berlin, Idamante in "Idomeneo" in Chicago, Charlotte in "Werther" und Adalgisa in "Norma", beide an der Bayerischen Staatsoper. Zu ihren Engagements 2024/25 gehören u.a. Sesto und Nicklausse an der Staatsoper Hamburg, Hänsel und die Titelpartie in "Das schlaue Füchslein" an der Bayerischen Staatsoper, Dorabella am Théâtre des Champs-Élysées unter Marc Minkowski sowie ihr Debüt an der Wigmore Hall zusammen mit dem Pianisten James Baillieu.

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Bo Skovhus

Bo Skovhus, Bariton, studierte am Aarhus Music Institute, der Royal Opera Academy in Kopenhagen und in New York. Bedeutende bisherige Engagements waren Reimanns Lear an der Pariser Oper, Beckmesser in Die Meistersinger von Nürnberg an der Bastille und bei den Wagner-Festspielen in Budapest, Titus in Bérénice von Michael Jarrell an der Pariser Oper sowie Mandryka in Arabella in Dresden. Ausserdem sang er die Titelpartie in Wozzeck an der Deutschen Oper am Rhein und Dr. Schön in Lulu an der Wiener Staatsoper, gefolgt von Šiškov in Aus einem Totenhaus an der Bayerischen Staatsoper, Jean-Charles in Werner Henzes Das Floss der Medusa in Amsterdam und die Titelrollen in Ernst Kreneks Karl V. an der Bayerischen Staatsoper, Lear am Maggio Musicale Fiorentino und Eugen Onegin an der Hamburgischen Staatsoper. Jüngste Auftritte waren u.a. Ryuji in Henzes Das verratene Meer an der Wiener Staatsoper, Eisenstein (Die Fledermaus) in Hamburg, Jaroslav Prus (Die Sache Makropulos) in Berlin und Amsterdam, Platon Kusmitsch Kowaljow (Die Nase) in Dresden, Dr. Schön (Lulu) bei den Wiener Festwochen, Faninal (Der Rosenkavalier) in Genf und Lear am Teatro Real in Madrid. Neben Opernauftritten widmet sich Bo Skovhus mit grossem persönlichem Engagement dem Lied- und Konzertgesang.  Jüngst gab er einen Liederabend im Haus der Künste in Budapest. Dem Künstler wurden die Titel «Österreichischer Kammersänger» und «Bayerischer Kammersänger» verliehen.

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Emily Pogorelc

Emily Pogorelc studierte am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Bereits während ihres Studiums nahm sie an der Mozart Académie des Festivals in Aix-en-Provence sowie am Britten-Pears Young Artist Program des Aldeburgh Festivals teil. Beim Glimmerglass Festival trat sie in Partien wie Romilda (Xerxes) und Berenice in Gioachino Rossinis L’occasione fa il ladro auf. Sie ist Absolventin des Patrick G. and Shirley W. Ryan Opera Center der Lyric Opera of Chicago, wo sie Partien wie Ilia (Idomeneo) oder Zerlina (Don Giovanni) sang. 2021 gewann sie den 3. Preis beim Operalia-Wettbewerb in Moskau. Von 2020/21 bis 2023/24 war sie Ensemblemitglied an der Bayerischen Staatsoper und sang dort u.a. Ilia, Pamina, Adina (L’elisir d’amore), Sofia (Il signor Bruschino), Musetta (La bohème), Gretel (Hänsel und Gretel) sowie die Titelpartie in Lucia di Lammermoor. Unlängst debütierte sie an der Metropolitan Opera in Puccinis La rondine, an der Königlich Dänischen Oper und beim Festival d‘Aix-en-Provence als Servilia in La clemenza di Tito und an der Bayerischen Staatsoper als Lucia. Ebenfalls in München sang sie Pamina und Adina. An die Semperoper Dresden kehrte sie als Amina in der Wiederaufnahme von Rolando Villazóns Inszenierung von La sonnambula zurück gab ihr Rollendebüt als Cleopatra in Händels Giulio Cesare am Opera Theatre of Saint Louis. In der Spielzeit 2024/25 debütierte sie als Violetta Valéry in La traviata an der Detroit Opera und sang die Rolle später auch an der Semperoper Dresden. An der New Yorker Met sang sie Pamina und Musetta – eine Rolle, die sie ebenfalls an der Dallas Opera und an der Santa Fe Opera verkörpert. Als Massenets Manon debütierte sie ausserdem in Vancouver.

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Christiane Kohl

Die Sopranistin Christiane Kohl wurde in Frankfurt am Main geboren und erhielt ihre Ausbildung an der Universität Mozarteum Salzburg bei Elisabeth Wilke. 2001 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen als 1. Priesterin in Iphigénie en Tauride. Noch während ihres Studiums wurde sie 2002 Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich, wo sie bis 2009 blieb. Im selben Jahr debütierte sie bei den Bayreuther Festspielen als Woglinde in Das Rheingold und Waldvogel in Siegfried unter Christian Thielemann und ist dort seitdem regelmässig zu Gast. 2011 wurde die Sopranistin Ensemblemitglied am Theater Dortmund und vollzog dort den Wechsel ins jugendlich-dramatische Fach mit Rollen wie Senta in Der fliegende Holländer, Elisabeth in Tannhäuser, Elisabetta in Don Carlos, Beatrix Cenci in der gleichnamigen Oper sowie Marschallin in Der Rosenkavalier. Für ihre Interpretation der Partien Senta und Elisabeth wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt jeweils als Sängerin des Jahres nominiert. Seit 2014 ist sie freischaffende Künstlerin. Debüts gab sie 2015 am Budapester Musikpalast als Maria in Strauss’ Friedenstag unter Zoltán Kocsis, 2016 in der Suntory Hall Tokyo als Woglinde sowie 2017 an der Bayerischen Staatsoper München als Leitmetzerin im Rosenkavalier. In Konzerten war sie u.a. in der Laeiszhalle Hamburg, dem Concertgebouw Amsterdam und der Berliner Philharmonie zu hören. Jüngst war sie als Dritte Norn (Götterdämmerung) an der Staatsoper Stuttgart und Helmwige (Die Walküre) an der Deutschen Oper Berlin und der Staatsoper Unter den Linden zu erleben.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025

Nathan Haller

Nathan Haller stammt aus Kanada und studierte Gesang an der Juilliard School in New York. 2013 war er Teilnehmer der Inter­na­tio­nalen Meistersinger Akademie. Von 2015 bis 2017 war er Mitglied des Opernstudios OperAvenir am Theater Basel, wo er u.a. als Tamino (Die Zauberflöte), als Romeo in Blachers Romeo und Julia, in der Uraufführung Melancholia von Sebastian Nübling und Ives Thuwis, als Enoch Snow (Carousel) und als Oronte in Alcina zu erleben war. 2016 sang er Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) am Akko Opera Festival in Israel. Auf der Konzertbühne war er u.a. am New York Festival of Song in der Carnegie Hall, mit dem russischen Kammerorchester St. Petersburg, in La Resurrezione unter William Christie und mit Masaaki Suzuki in Boston, New York, Leipzig und London zu hören. 2017/18 gastierte er an der Neuen Oper Wien als François in Leonard Bernsteins A Quiet Place, 2018/19 sang er Graf Albert (Die tote Stadt) mit der Nederlandse Reis­opera und gastierte in Die Gezeichneten sowie als Albazar in Il turco in Italia am Opernhaus Zürich, wo er 2020/21 auch in der Haupt­­rolle von Mitterers Tapferem Schneiderlein zu sehen war. Seit der Spielzeit 2021/22 gehört Nathan Haller zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier als Telemachos in der Uraufführung Die Odyssee, als Sir Hervey (Anna Bolena), Graf Elemer (Arabella), Bardolfo (Falstaff), Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), 1. Jude (Salome), Triquet (Jewgeni Onegin) und Gobin / Adolfo (La rondine) zu hören. Ausserdem sang er 2021 Lysander (A Midsummer Night’s Dream) an der Oper Malmö und 2023 Pong (Turandot) an der Deutschen Oper am Rhein.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Tannhäuser21 / 24 / 27 Juni / 2 / 5 / 8 / 11 Juli 2026 Le nozze di Figaro24 / 29 Jan. / 1 / 5 / 7 / 10 / 14 Feb. 2026 Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Irène Friedli

Irène Friedli ist in Räuchlisberg, Schweiz, aufgewachsen und schloss an der Musik-Akademie Basel mit dem Solistendiplom ab. Die Altistin ergänzte ihre Studien in der Interpretationsklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin, nahm an Meisterkursen von Brigitte Fassbaender teil und bildete sich bei Helen Keller weiter. Sie gewann zahlreiche Preise bei internationalen Liedwettbewerben. Seit 1994/95 ist sie Ensemblemitglied des Opernhauses Zürich. Hier sang sie u.a. Zweite und Dritte Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), die Titelrolle in Ravels L’Enfant et les sortilèges, Elsbeth in Schlafes Bruder, Lily in Harley, Annina und Flora (La traviata), Flosshilde (Rheingold, Götterdämmerung), Marcellina (Le nozze di Figaro), Emilia (Otello), Lucia (Cavalleria rusticana), Olga in Peter Eötvös’ Drei Schwestern, Marthe in Gounods Faust, Margret (Wozzeck), Lovis in Ronja Räubertochter von Jörn Arnecke, Blumenmädchen und Stimme aus der Höhe (Parsifal), Gertrud/Knusperhexe (Hänsel und Gretel), Clotilde (Norma), Mutter/Andermutter (Coraline), Kartenaufschlägerin (Arabella) und Amme (Boris Godunow). In der Uraufführung der Familienoper Odyssee verkörperte sie Eurykleia/Mutter und in Girl with a Pearl Earring Tanneke. 2012 gastierte sie an der Opéra Bastille in Paris. Zuletzt trat sie in Zürich u.a. als Herzkönigin in Alice im Wunderland, Filipjewna in Jewgeni Onegin, Tisbe in La Cenerentola, Miss Bentson in Lakmé, Frau Waas/Frau Mahlzahn in Jim Knopf, Die Oberköchin in Amerika und Ninetta in I vespri siciliani auf.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Hänsel und Gretel20 / 23 Nov. / 2 / 16 / 18 Dez. 2025 / 2 / 24 / 25 / 31 Jan. 2026 Arabella14 / 18 / 22 / 25 / 28 Apr. 2026

Stanislav Vorobyov

Stanislav Vorobyov stammt aus Russland und studierte am Moskauer Konservatorium. Er war Mitglied des Internationalen Opernstudios und ist seit der Spielzeit 2018/19 Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Er war hier u. a. als Colline (La bohème), Alidoro (La Cenerentola), Oberpriester (Nabucco), Notar (Der Rosenkavalier), Reinmar von Zweter (Tannhäuser), Faust (Der feurige Engel), Zaretsky (Eugen Onegin), Cesare Angelotti (Tosca), Fünfter Jude und 1. Nazarener (Salome), Lord Rochefort (Anna Bolena), Dottor Grenvil (La traviata), Prospero Salsapariglia (Viva la mamma), Crébillon (La rondine) und Zuniga (Carmen) sowie zuletzt als Roberto (I vespri siciliani) und Roucher (Andrea Chénier) zu hören. Ausserdem sang er Don Basilio (Il barbiere di Siviglia) bei den Bregenzer Festspielen, Nourabad (Les Pêcheurs de perles) an der Oper Vlaandern und in Luxemburg sowie Ombra di Nino (Semiramide) im Concertgebouw Amsterdam. Bei den Bregenzer Festspielen 2022 war er als Onkel Bonzo in Madama Butterfly und als Il capitano/L’ispettore in Umberto Giordanos Siberia zu erleben und kehrte 2023 erneut als Onkel Bonzo nach Bregenz zurück. 2024 war er zudem als Colline (La bohème) am Tokyo Metropolitan Theater und am ROHM Theatre Kyoto zu Gast.

Cardillac15 / 18 / 21 / 25 Feb. / 1 / 6 / 10 März 2026 La Damnation de Faust10 / 14 / 17 Mai 2026 Carmen18 / 21 / 23 / 27 / 31 Jan. 2026 Madama Butterfly30 Dez. 2025 / 3 / 9 / 11 / 13 / 16 Jan. 2026 Un ballo in maschera22 / 28 / 31 Mai / 7 / 13 Juni 2026 La forza del destino2 / 7 / 12 / 15 / 18 / 21 / 26 / 29 Nov. / 17 / 21 Dez. 2025 Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025

Johan Krogius

Johan Krogius begann seine musikalische Ausbildung im Knabenchor der Domkantorei Cantores Minores in Helsinki. Er studierte später am Konservatorium und an der Metropolia University of Applied Sciences in Helsinki sowie an der Stockholm University of the Arts. 2021 gewann er den Timo-Mustakallio-Gesangswettbewerb und wurde im selben Jahr beim Helsinki-Liedwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Auf der Opernbühne war er bereits in Rollen wie Jaquino (Fidelio), Pong (Turandot) in Helsinki, 1st Man in Joonas Kokkonens The Last Temptations an der Oper Jyväskylä, Don Ottavio (Don Giovanni) an der Finnischen Nationaloper Helsinki und als Tamino (Die Zauberflöte) an der Oper Tampere sowie jüngst beim Savonlinna Opera Festival zu erleben, wo er 2024 ebenfalls als Don Ottavio und als Ismaele (Nabucco) zu hören war. Während 2022/23 und 2023/24 gehörte er dem Internationalen Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden an und stand dort u. a. als Leukippos in Strauss' Daphne, Streschnew in Mussorgskys Chowanschtschina, Tamino, Erster Geharnischter und Erster Priester (Zauberflöte) sowie als Wirt und Haushofmeister (Rosenkavalier), Trojaner (Idomeneo), Parpignol (La Bohème) und Borsa (Rigoletto) auf der Bühne. Ausserdem war er im Sommer 2024 als Kuska (Chowanschtschina)  mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra unter Esa-Pekka Salonen in Helsinki und Stockholm zu hören. In der Spielzeit 2024/25 debütierte er als Tybalt (Roméo et Juliette), Erscheinung eines Jünglings (Die Frau ohne Schatten) und Erster Gralsritter (Parsifal) an der Staatsoper Berlin.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Tosca28 Sept. / 2 / 8 / 11 / 15 / 19 Okt. 2025 Tannhäuser21 / 24 / 27 Juni / 2 / 5 / 8 / 11 Juli 2026 Carmen18 / 21 / 23 / 27 / 31 Jan. 2026 Arabella14 / 18 / 22 / 25 / 28 Apr. 2026 Johannes-Passion24 März 2026

Daniel Norman

Der englische Tenor Daniel Norman begann seine musikalische Laufbahn als Knabensopran der Kathedrale von Lichfield und Chorstipendiat am New College in Oxford. Er studierte zunächst Ingenieurswissenschaften, bevor er seine Gesangsausbildung u. a. in Tanglewood fortsetzte und Liedgesang an der Britten-Pears School studierte. Anschliessend war er Mitglied des Opernstudios der Royal Academy of Music London. Sein besonderes Engagement für Liedgesang führte ihn mit Konzerten u. a. an die Wigmore Hall, an den Kings Place in London sowie zum Oxford Lieder Festival. Im Opernfach war Daniel Norman u. a. an Opernhäusern wie Royal Opera House Covent Garden, English National Opera, Nederlandse Reisopera, Opera Boston, Opéra National de Paris, Bayerische Staatsoper München, New Israeli Opera, Scottish Opera Glasgow, Arena di Verona und Mariinsky Theater Sankt Petersburg zu erleben. Dabei sang er Partien vom frühen Barock bis zu zeitgenössischen Werken. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit widmet er der Musik von Benjamin Britten. Eine Solo-CD erschien mit Brittens Winter Words und Who Are These Children. In jüngster Zeit debütierte er mit Nixon in China an der Staatsoper Hannover. Am Opernhaus Zürich ist er zurzeit in Barkouf und in Sondheims Sweeney Todd zu hören.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Manon24 / 27 Sept. / 3 / 7 / 10 Okt. 2025

Max Bell

Maximilian Bell, Bass, studierte bei Michail Lanskoi und Manfred Equiluz an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine Ausbildung ergänzte er durch Meisterkurse bei Angelika Kirchschlager, Adrian Eröd und Gerhard Kahry. Der geborene Österreicher übernahm bereits Rollen wie Spinelloccio (Gianni Schicchi) und Norton (La cambiale di matrimonio) bei den Bregenzer Festspielen, Osmin (Die Entführung aus dem Serail) im Rahmen der Sommerakademie der Wiener Philharmonikern in Wien und Graz, Snug (A Midsummer Night’s Dream) am Theater Akzent in Wien, die Basspartie in Bernsteins Mass im Wiener Musikverein, Rocco (Fidelio) in einer Kinderproduktion im österreichischen Baden, Sarastro (Die Zauberflöte) im Wiener MuTh sowie Bartolo (Le nozze di Figaro) in einer Wandertheaterproduktion. Ab der Spielzeit 2024/25 gehört er zum Internationalen Opernstudio am Opernhaus Zürich.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Le nozze di Figaro24 / 29 Jan. / 1 / 5 / 7 / 10 / 14 Feb. 2026 La forza del destino2 / 7 / 12 / 15 / 18 / 21 / 26 / 29 Nov. / 17 / 21 Dez. 2025 Galakonzert des Internationalen Opernstudios6 Juli 2026

Johan Krogius

Johan Krogius begann seine musikalische Ausbildung im Knabenchor der Domkantorei Cantores Minores in Helsinki. Er studierte später am Konservatorium und an der Metropolia University of Applied Sciences in Helsinki sowie an der Stockholm University of the Arts. 2021 gewann er den Timo-Mustakallio-Gesangswettbewerb und wurde im selben Jahr beim Helsinki-Liedwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Auf der Opernbühne war er bereits in Rollen wie Jaquino (Fidelio), Pong (Turandot) in Helsinki, 1st Man in Joonas Kokkonens The Last Temptations an der Oper Jyväskylä, Don Ottavio (Don Giovanni) an der Finnischen Nationaloper Helsinki und als Tamino (Die Zauberflöte) an der Oper Tampere sowie jüngst beim Savonlinna Opera Festival zu erleben, wo er 2024 ebenfalls als Don Ottavio und als Ismaele (Nabucco) zu hören war. Während 2022/23 und 2023/24 gehörte er dem Internationalen Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden an und stand dort u. a. als Leukippos in Strauss' Daphne, Streschnew in Mussorgskys Chowanschtschina, Tamino, Erster Geharnischter und Erster Priester (Zauberflöte) sowie als Wirt und Haushofmeister (Rosenkavalier), Trojaner (Idomeneo), Parpignol (La Bohème) und Borsa (Rigoletto) auf der Bühne. Ausserdem war er im Sommer 2024 als Kuska (Chowanschtschina)  mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra unter Esa-Pekka Salonen in Helsinki und Stockholm zu hören. In der Spielzeit 2024/25 debütierte er als Tybalt (Roméo et Juliette), Erscheinung eines Jünglings (Die Frau ohne Schatten) und Erster Gralsritter (Parsifal) an der Staatsoper Berlin.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Tosca28 Sept. / 2 / 8 / 11 / 15 / 19 Okt. 2025 Tannhäuser21 / 24 / 27 Juni / 2 / 5 / 8 / 11 Juli 2026 Carmen18 / 21 / 23 / 27 / 31 Jan. 2026 Arabella14 / 18 / 22 / 25 / 28 Apr. 2026 Johannes-Passion24 März 2026

Omer Kobiljak

Omer Kobiljak stammt aus Bosnien und wurde von 2008 bis 2013 von David Thorner am Konservatorium Winterthur ausgebildet. Er besuchte Meisterkurse bei Jane Thorner-Mengedoht, David Thorner und Jens Fuhr und erhielt 2012 beim Thurgauer Musikwettbewerb den Ersten Preis mit Auszeichnung. Im Jahr darauf sang er bei den Salzburger Festspielen einen Lehrbuben (Die Meistersinger von Nürnberg) unter Daniele Gatti. Ab 2014 studierte er an der Kalaidos Fachhochschule Aarau Gesang bei David Thorner. 2016 debütierte er als Baron von Kronthal (Lortzings Der Wildschütz) an der Operettenbühne Hombrechtikon. 2017 sang er an der Mailänder Scala in Die Meistersinger von Nürnberg. Ab 2017/18 war er Mitglied im IOS und war u.a. in Salome, Ronja Räubertochter, La fanciulla del West, Parsifal, Der fliegende Holländer sowie in La traviata zu erleben. In der Spielzeit 2018/19 sang er Lord Arturo Buklaw in Lucia di Lammermoor sowie den Notar in der konzertanten Aufführung von La sonnambula. Seit der Spielzeit 2019/20 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und war hier u.a. als Abdallo in Nabucco, als Nathanaël in Les Contes d’Hoffmann, als Macduff in Macbeth, als Froh in Das Rheingold sowie in Il trovatore und in I Capuleti e i Montecchi zu erleben. Bei den Bregenzer Festspielen sang er Il principe Yamadori in Madama Butterfly, den Fürsten Alexis in Umberto Giordanos Siberia sowie Don Riccardo in Ernani. Kürzlich gab er am Opernhaus Zürich sein Rollendebüt als Alfredo in La traviata und sang ausserdem Tybalt in Roméo et Juliette sowie den verrückten Hutmacher in Alice im Wunderland.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Macbeth8 / 11 / 14 / 19 / 22 / 30 Nov. 2025

Rebeca Olvera

Rebeca Olvera stammt aus Mexiko. Sie studierte am Conservatorio Nacional de Musica in Mexiko City und war von 2005 bis 2007 Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich. Anschliessend wurde sie hier festes Ensemblemitglied und sang u.a. Adina (L’elisir d’amore), Norina (Don Pasquale), Berenice (L’occasione fa il ladro), Giulia (La scala di seta), Rosina (Paisiellos Il barbiere di Siviglia), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Madame Herz (Der Schauspieldirektor), Dorinda (Orlando), Isolier (Le comte Ory), Adalgisa (Norma) und Zaida (Il turco in Italia). Dabei arbeitete sie mit Dirigent:innen wie Ralf Weikert, Vladimir Fedoseyev, William Christie, Marc Minkowski, Nello Santi, Adam Fischer, Fabio Luisi, Diego Fasolis, Franz Welser-Möst, Emmanuelle Haïm und Alessandro De Marchi. Mit José Carreras gab sie Konzerte in Südamerika und Europa (Carreras-Gala 2007 in der ARD) und mit Plácido Domingo in Mexiko. 2016 sang sie Adalgisa in Norma neben Cecilia Bartoli im Théâtre des Champs-Élysées, beim Edinburgh Festival und im Festspielhaus Baden-Baden. In Zürich war sie als Despina, Musetta, Frasquita in Carmen, Mi in Das Land des Lächelns, Zaida in Il turco in Italia, Komtesse Stasi in Die Csárdásfürstin, Waldvöglein in Siegfried und Contessa di Folleville in Il viaggio a Reims zu hören – letztere Rolle sang sie auch an der Royal Danish Opera. Sie sang Isolier an der Opéra de Monte-Carlo und Clorinda (La Cenerentola) an der Wiener Staatsoper. Ausserdem trat sie als Berta (Il barbiere di Siviglia) und im Galakonzert Carmencita & Friends bei den Salzburger Festspielen auf.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Manon24 / 27 Sept. / 3 / 7 / 10 Okt. 2025 Un ballo in maschera22 / 28 / 31 Mai / 7 / 13 Juni 2026 Così fan tutte3 / 7 / 9 / 12 Juli 2026 Die Fledermaus7 / 10 / 12 / 14 / 18 / 26 / 28 / 31 Dez. 2025 / 2 / 4 / 6 / 10 Jan. 2026

Sandro Howald

Der Schauspieler Sandro Howald wurde 1990 in der Schweiz geboren. Erste Erfahrungen auf der Bühne sammelte er bereits im Alter von sechs Jahren im Kinder- und Jugendtheater Zug, in welchem er einen Grossteil seiner Jugend verbrachte. Nach einem Semester Unterricht am Lee Strasberg Theatre & Film Institute in Los Angeles, Kalifornien, begann er im Jahr 2017 sein Schauspielstudium an der Zürcher Hochschule der Künste. Während seines Studiums spielte er in mehreren Kurzfilmen, übernahm 2018 die Rolle des Dicken in «Auf Hoher See» unter der Regie von Alexander Stutz am Theater Neumarkt und war im Sommer 2019 als Felix Löwenstein in der Produktion «Aufstieg und Fall einer Firma» des Theater Lindenhof zu sehen. In der Spielzeit 20/21 war Sandro Howald Mitglied des Schauspielstudios am Theater Orchester Biel Solothurn. Seit Abschluss seines Studiums arbeitet er als freischaffender Schauspieler vor der Kamera und auf der Bühne, was ihn u. a. zum Theater Regensburg und zum Theater Winkelwiese in Zürich führte.

Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025

Sylwia Salamońska-Bączyk

Sylwia Salamońska, Sopran, studierte bei Wojciech Maciejowski in Posen. Während ihres Studiums sang sie Rollen wie Susanna (Le nozze di Figaro), Donna Anna (Don Giovanni), Lauretta (Gianni Schicchi) und Zosia (Stanisław Moniuszkos Die Geister). In der Spielzeit 2023/24 war sie Teil des Opera Academy Young Talent Development Programme an der Nationaloper in Warschau. Dort debütierte sie als Erste Begleiterin Dircés in Luigi Cherubinis Medea. Ausserdem sang sie Frasquita (Carmen) an der Baltischen Oper in Gdańsk. 2024 sang sie neben Luca Pisaroni beim Festival «Stars and Rising Stars» in München. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe, darunter der Internationale Halina Słonicka Gesangswettbewerb in Polen (1. Platz), der 21. Internationale Juventus Canti Gesangswettbewerb in Vrable in der Slowakei (3. Platz und Sonderpreis), der Internationale Gesangswettbewerb Riccardo Zandonai in Riva del Garda (Finalistin) und der Internationale Gesangswettbewerb Mikuláš Schneider-Trnavský in Trnava in der Slowakei (Finalistin). Ab der Spielzeit 2024/25 ist Sylwia Salamońska Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich.

Hänsel und Gretel16 / 20 / 23 / 28 / 30 Nov. / 2 / 4 / 11 / 16 / 18 / 21 Dez. 2025 / 2 / 24 / 25 / 31 Jan. 2026 Der Rosenkavalier21 / 26 Sept. / 1 / 5 / 14 / 17 / 21 / 26 Okt. 2025 Tannhäuser21 / 24 / 27 Juni / 2 / 5 / 8 / 11 Juli 2026 Galakonzert des Internationalen Opernstudios6 Juli 2026
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Kurzgefasst

Mit dem «Rosenkavalier», angesiedelt in einem imaginierten Wien des Rokoko und doch eng mit dem dekadenten Fin de siècle verknüpft, schufen Strauss und Hofmannsthal eine tiefsinnige Gesellschaftskomödie. Nicht ohne Wehmut lässt die Marschallin ihren jungen Geliebten Octavian ziehen, als dieser sich Hals über Kopf in Sophie aus dem bürgerlichen Hause Faninal verliebt. So schwelgerisch Strauss’ Partitur ist, so zart ist sie in Momenten von Traum und Melancholie. Regisseurin Lydia Steier inszeniert Strauss' Oper nach einem ästhetischen Konzept des österreichischen Künstlers Gottfried Helnwein. Diana Damrau singt die Marschallin. Joana Mallwitz, Chefdirigentin am Konzerthaus Berlin, leitet das Orchester der Oper Zürich.

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«Ist ein Traum, kann nicht wirklich sein, dass wir zwei beieinander sein, beieinand' für alle Zeit und Ewigkeit!»

«Mein Gott, es war nicht mehr als eine Farce.»

«Spür' nur dich, spür' nur dich allein und dass wir beieinander sein! Geht alles sonst wie ein Traum dahin vor meinem Sinn!»


Gut zu wissen

«Ich glaube an das Entertainment, an das grosse Spektakel»

Ein Blick von Lydia Steier auf die Traumlogik und Bildwelten des «Rosenkavaliers»

«Ich glaube an das Entertainment, an das grosse Spektakel, an die Überwältigung durch viele Kostüme. «Der Rosenkavalier» von Strauss und Hofmannsthal ist ein geniales Schauspiel, eine Komödie mit tiefgreifenden, herzzerreissenden Momenten, nicht nur ein Konversationsstück, sondern auch mit grossen Hollywoodmomenten. Die Bildwelt von Gottfried Helnwein in unserer Produktion ist eine klar strukturierte, stringente Farbwelt. Aber die Zeiten in den Kostümen mischen sich fast durchgehend. Es ist schrill, hat viel Poesie. Durch diese starke ästhetische Setzung befinden wir uns nicht in unserer Welt und spiegeln uns nicht darin, sondern wir haben eine Fantasiewelt gebaut mit eigenen Regeln, mit der Logik eines Traumes – einer modernen Traumwelt mit absurden Elementen wie einen Menschen mit einem Hasenkopf oder eine Albtraumfigur auf Stelzen... Wir begeben uns auf eine Zeitreise und fangen in einer Helnweinschen, aber dennoch klar spätrokokohaften Welt Maria Theresias an. Mit dem zweiten Akt machen wir einen Zeitsprung in eine etwas schlichtere postnapoleonische Zeit zu den Faninalschen Neuadligen und Neureichen. Im dritten Akt gibt es eine ziemlich wilde Mischung aus Moderne und Rokoko. Und ganz am Ende stirbt eine Liebe – und eine neue beginnt...» 

      Lydia Steier

Ein geniales Kunstwerk

Dirigentin Joana Mallwitz im Gespräch mit Kathrin Brunner

 

Joana Mallwitz, «Der Rosenkavalier» von Richard Strauss gehört zu den populärsten Opern überhaupt, steht aber bei vielen wegen seiner Süffigkeit, dem «allzu Schönen» unter Kitschverdacht. Wie siehst du das?

Es ist ein überaus kunstfertiges Stück. Allein durch die virtuose Mehrschichtigkeit der Zeiten entzieht es sich dem Kitsch: Befinden wir uns im Rokoko Maria Theresias? Oder im Wien des 19. Jahrhunderts mit seinen Wiener Walzern? Oder vielleicht doch in der dekadenten Fin-de-siècle-Stimmung von Strauss und Hofmannsthal? Und plötzlich blühen diese wunderbaren musikalischen Momente auf, die komplett aus der Zeit gefallen, ja zeitlos scheinen, wie bei der Rosenüber­gabe oder im Schlussterzett. Eine geniale Kunstwelt! Dazu gehört auch Hofmannsthals Text, den man nie mit dem dicken Pinsel bürsten darf. Seine Sprache ist eine Kunstsprache, und diese Künstlichkeit muss man hör- und erfahrbar machen und den Zwischentönen nachspüren. Die grossen Gefühle und echten Momente blitzen meist nur in einem Nebensatz auf. Sie werden niemals gross ausgebreitet...

«Die Tiefe» müsse man «an der Oberfläche ver­stecken», lautet ein berühmter Ausspruch von Hofmannsthal. Hofmannsthal versuchte Strauss seit ihrer gemeinsamen Arbeit am «Rosenkavalier» immer wieder ins Feinstoffliche, in die leichte Ironie zu verführen...

Für den Charakter des «Rosenkavalier» ist die Marschallin prä-
gend, sie ist die Hauptfigur. Sie erlebt die stärksten Gefühle, oder vielleicht sollte ich besser sagen: die grösste Fallhöhe an Gefühlen. Doch sie begegnet ihnen immer aufrecht, mit Grazie, Eleganz und Haltung. Sie schaut den Dingen und den Menschen direkt ins Auge – auch sich selbst im Spiegel, wie es ja ganz konkret passiert –, aber fern von jeglicher Sentimentalität. So, wie sie manch Unangenehmes abzuschütteln scheint, so ist es auch charakteristisch für die Musik, die zärtlich und elegant ist, jedoch nie sentimental. Vielleicht erklingt ab und zu ein zartes Glissando in einer Orchesterstimme oder ein Seufzer zwischen zwei Tönen, aber das sind keine italienischen Schluchzer, sondern immer so kleine «Hach’s» und «Huch’s», wie man sie schon im Vorspiel des ersten Aktes in den Solostreichern hört, wenn im Beruhigen der Musik die Oboe die Melodie übernimmt. Sie sei «ein halb mal lustig, ein halb mal traurig», meint die Marschallin einmal gegenüber Octavian – ein Satz, der gerade mal innerhalb von zwei Sekunden, in zwei Takten erklingt. Darin zeigt sich auch, was Strauss von Mozart, der darin so unübertroffen war, gelernt hat: Lachen und Weinen, Heiteres und Trauriges gehören auf engstem Raum zusammen. Die Haltung der Marschallin ist mit der Welt des Rokoko verbunden, wo immerzu alle Theater spielen. Alles ist Maske, alles ist Charakter. Und trotzdem ist sie aus Fleisch und Blut, da ist Tiefe und gleichzeitig Leichtigkeit...

In diese Richtung geht auch ihr berühmtes «Ja, ja», ihr knapper Kommentar zum jungen Paar Octavian und Sophie. Nichts mit Gewalt halten zu wollen, das nimmt sich die Marschallin im ersten Akt vor, und das löst sie am Ende auch ein.

Sie hat Octavian verloren, blickt der Realität ins Auge, empfindet alles, was man empfinden kann, doch lässt sie sich nicht gehen. Ist es nicht fantastisch, dass nach diesen drei Akten kunstvollster Dialoge und sprachlicher Schlagabtausche die allerletzten gesprochenen Worte der Marschallin diese «Ja, ja’s» sind?

Der «Rosenkavalier» wurde 1911 in Dresden uraufgeführt. Viele zeigten sich damals überrascht, denn das Stück schien nach den die Tonalität sprengenden, avantgardistischen Tragödien «Elektra» und «Salome» eher ein Schritt zurück zu sein. Wie siehst du das?

Es ist ja nicht so, dass es im «Rosenkavalier» keine Dissonanzen mehr geben würde. Man spürt, dass auch die harmonische Welt des «Rosenkavalier» jederzeit aus den Fugen geraten kann. Die Entdeckung des Liebespaares im zweiten Akt durch Valzacchi und Annina zum Beispiel: das klingt wie ein Hereinbrechen der «Elektra»-Welt. Strauss beschritt im «Rosenkavalier» durchaus einen neuen Weg mit Rückgriffen auf alte Formen, auf Mozart, während er gleichzeitig den Einfluss Wagners nicht leugnete. «Elektra» und «Salome» blitzen darin auf, dazu der Wiener Walzer. Im «Rosenkavalier» entsteht so eine wilde Mischung! Und das fasst Strauss in diesen opulenten, verführerischen Orchestersound ein, der durch seine absolute Meisterschaft der Instrumentation entsteht. Strauss war damals auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten und profitierte gleichzeitig vom weit entwickelten Instrumentarium seiner Zeit. Ihm standen sowohl instru­mental als auch harmonisch eine riesige Farbpalette zur Verfügung. Das wirklich Neue am «Rosenkavalier» aber ist das Konversationsstück mit diesem irrwitzigen Tempo. Mir fällt keine andere Oper vor dem «Rosenkavalier» ein, in der der Fokus auf das Gespräch, das Schwatzhafte, Plapperhafte so ausgeprägt ist. Alles muss da stimmen: Töne, Rhythmus, Empfindung. Dieses schnelle Spiel mit den Impulsen, das enorme Tempo im Text: Das kennt man vielleicht nur aus Mozarts Finali. Strauss komponiert für die Sänger Linien, die sich sehr genau am echten Tempo und der echten Tonhöhe einer schnell gesprochenen Phrase orientieren und diese nachahmen. Wenn das nicht sitzt, wird es ein dicker Brei. Als Dirigentin darf ich mich nicht ausbreiten, sondern muss immer vorantreiben. Und ist es nicht bemerkenswert, dass es in dieser Riesenoper, in der das Timing so wichtig ist, auch inhaltlich um das Fliessen der «Zeit» geht?

Die Orchesterbesetzung beim «Rosenkavalier» ist im Vergleich zu «Salome» und «Elektra» etwas kleiner, aber immer noch grösser als bei Wagners «Parsi­fal». Wie sehr musst du diesen riesigen Apparat balancieren, damit die Textverständlichkeit gewährleistet ist?

Das stellt sich im jeweiligen Haus und der jeweiligen Akustik immer wieder etwas anders dar, aber zunächst ist man beim «Rosenkavalier» gut beraten, mit dem Orchester genau das zu proben, was in den Noten steht. Strauss ist da sehr genau mit den dynamischen Bezeich­nungen und Abstufungen. Und man muss sich im Graben zu jeder Zeit im Klaren sein: Man begleitet hier keine ausgedehnten Gesänge, sondern lauter Gespräche, einige davon sind ganz zärtliche Zwiegespräche, einige belangloser Smalltalk, Geplapper, Sprachwitz und Pointen. «Der Rosenkavalier» ist das perfekte Kunstwerk, was das Verhältnis von Gesang und Orchester angeht. Strauss setzt auch nicht permanent den ganzen Orchesterapparat ein. Die bereits erwähnten, so besonderen Stellen sind oft sehr reduziert: Die Erinnerung der Marschallin an ihre Jugend, die «kleine Resi», wird zum Beispiel von einem Streichquartett eingeleitet. Da sind wir plötzlich ganz kammermusikalisch. Und wenn sie den grossen Fragen nach der Vergänglichkeit nachspürt – «Das alles ist geheim, so viel geheim, und man ist dazu da, dass man’s ertragt» – spielen nur ganz wenige Solo-Bläser. Und auch in der Briefszene mit Annina und Ochs ganz am Ende des zweiten Aktes: Eine Solovioline spielt begleitet von zwei Fagotten, mit einigen getupften Nachschlägen in den Streichern. Am auffälligsten ist die Reduktion aber am Schluss der Oper, und zwar nicht nur im instrumentalen und dynamischen, sondern auch im harmonischen Sinne: Wenn wir nach dem Des-Dur-Terzett plötzlich in einer reinen G-Dur-Welt landen. Das Duett zwischen Octavian und Sophie «Ist ein Traum, kann nicht wirklich sein» klingt wie ein zartes Kinderlied von Humperdinck und ist deshalb so überwältigend, weil urplötzlich sehr viele Instrumente im Pianissimo spielen.

Prägend für das Stück sind – wie bereits erwähnt –, die Walzer. Wie kommen sie dir vor?

Es sind eher Elemente des Wiener Walzers, die immer wieder aufblitzen. Manchmal sind das melodische Floskeln, Verzierungen, typische Harmonien – oder eben der Rhythmus: Begleitungen im
Walzerschritt, wie die schnellen Walzer im ersten Akt, die ordentlich Feuer haben. Dann gibt es Konversationswalzer, Tanzwalzer oder ausgezierte Walzer wie am Ende des zweiten Akts mit Ochs, Annina und den Soli im Orchester. Die Walzer scheinen wie in einem Kaleidoskop auf: Mal siehst du eine Scherbe, dann wieder eine andere, und alles leuchtet in wunderbaren Farben. Man fühlt, das ist irgendwie Wienerisch, aber nur an wenigen Stellen wird es ganz explizit. So zum Beispiel beim Abgang vom Ochs im dritten Akt.

Strauss’ Partitur lebt von der Gestaltung der vielen Details. Es ist aber wahrscheinlich unmöglich, diesen Detailreichtum in seiner Gänze umzusetzen.

Das muss aber der Anspruch sein. Die vielen Details sind für mich wie die Steine eines grossen Puzzles. Jede Information in den Noten ist wertvoll. Es war immer mein Lebenswunsch, irgendwann einmal einen richtig guten «Rosenkavalier» zu dirigieren, und um dem näher zu kommen, muss ich ihn sehr oft dirigieren. So ein dichtes Werk braucht die Erfahrung.

Was hältst du von der sogenannten «Tradition», die im Zusammenhang mit dem «Rosenkavalier» oft ins Feld geführt wird?

Als ich mich in meinen Anfängen ernsthaft mit dem Stück zu beschäftigen begann, habe ich mich natürlich informiert, wie es an verschiedenen Orten von meinen Vorgängern gemacht wurde. Ich habe den «Rosenkavalier» mit einem Assistenten erarbeitet, der ihn mit allen grossen Dirigenten in Wien gemacht hat und habe mir auch viele Aufnahmen angehört. Es ist unbedingt wichtig, die Traditionen zumindest zu kennen. Oft sind das ja keine Sperenzchen, sondern ganz opernpraktische Dinge: Wo macht es zum Beispiel Sinn, kurz innezuhalten, damit man etwas besser wahrnehmen kann? Meistens handelt es sich um Finessen im Timing. Diese Traditionen dürfen einen aber nicht davon abhalten, immer wieder ganz genau in die Partitur zu schauen: Was steht denn da wirklich? Letztlich geht es um die Suche nach der grösstmöglichen Kraft im Ausdruck. Und der Ausdruck entsteht durch das Zusammengreifen von allem, von
Szene und Musik, von Gesang und Orchester.

Du sagst, dass du dir auch Aufnahmen angehört hast. Gibt es da Interpretationsrichtungen, in denen du dich eher bewegst?

Die Aufnahmen mit Carlos Kleiber sind für jeden Dirigenten das Nonplusultra, das ist klar. Doch ich hatte auch meine Aha-Momente mit den Karajan-Aufnahmen: Sie sind alle anders und alle spektakulär gut. Karajan kennt jede Note. Er hat alles selbst auf dem Klavier gespielt und hat die Partien jedem Sänger, jeder Sängerin einzeln eingetrimmt. Seine Interpretationen haben eine unglaubliche Kraft, Unbedingtheit und Geradlinigkeit, die sich aus dieser enormen Kenntnis, aus Können und Erfahrung zusammensetzt.

Blickt der «Rosenkavalier» für dich in die Zukunft, in die Vergangenheit oder ist er für dich ein in sich eingekapselter Kosmos?

Meine Sicht auf das Stück hat sich in den letzten 20 Jahren gewandelt. Lange war der «Rosenkavalier» für mich ein geniales Meisterwerk der traditionellen Opernwelt und ein Juwel, das für sich steht. Doch wenn ich es heute lese und mir diesen ersten und zweiten Akt anschaue, wie sich der Ochs verhält, welche Witze er macht und mit welcher Leichtigkeit Unsägliches dahergesagt wird, hat das leider wieder viel mit unserer heutigen Welt zu tun. Als junges Mädchen dachte ich, das seien Probleme, die wir bald überwunden haben werden. Aber das soll jede Neuinterpretation sicht- und spürbar machen: Die reale wie die fiktive alte Zeit spricht zu uns heute – wie in allen guten Kunstwerken.

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Das Gespräch führte Kathrin Brunner.

Synopsis

1. Aufzug

Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg verbringt die Nacht mit ihrem jungen Geliebten, dem Grafen Octavian Rofrano. Am Morgen dringt Lärm in das Schlafzimmer. Die Marschallin, die Octavian gesteht, nachts von ihrem Ehemann geträumt zu haben, befürchtet die vorzeitige Rückkehr des Feldmarschalls. Aus Angst vor Entdeckung verkleidet sich Octavian kurzerhand als Kammerzofe. Doch es ist nicht der Feldmarschall, sondern Baron Ochs auf Lerchenau, ein entfernter Verwandter der Marschallin, der sich polternd Einlass ins Schlafzimmer verschafft. Ihm fällt sofort der verkleidete Octavian auf, den ihm die Marschallin als Mariandel vorstellt. Ochs beginnt «Mariandel» gleich den Hof zu machen, während er gleichzeitig der Marschallin den Grund seines Besuchs erläutert: Ochs plant Sophie, die Tochter des neureichen Herrn von Faninal, zu heiraten. Der finanzielle Vorteil, den ihm diese Hochzeit unter Stand verschafft, sieht er durch seinen eigenen alten Adel reichlich aufgewogen. Er bittet die Marschallin um Hilfe bei der Auswahl eines standesgemässen Rosenkavaliers – jemanden, der Sophie die silberne Rose überreichen soll, um die Ankunft des Bräutigams anzukündigen. Die Marschallin erlaubt sich den Spass, ihm ein Porträt von Octavian zu zeigen und schlägt diesen als Rosenkavalier vor. Dem verdutzten Baron fällt die Ähnlichkeit mit der Kammerzofe sogleich auf.

Durch das zeremonielle Lever, den morgendlichen Empfang der Fürstin, kann Octavian den Avancen des Ochs endlich entkommen. Ochs lässt den auftretenden Notar einen Ehevertrag aufsetzen – ganz zu seinen Gunsten. Valzacchi und Annina, Herausgeber einer «Schwarzen Zeitung», für die sie die berichteten Skandale zu inszenieren versuchen, bieten ihm ihre Dienste an. Leopold, Ochs‘ unehelicher Sohn, bringt das Etui mit der silbernen Rose.

Auf einmal schickt die Marschallin alle weg. Sie erinnert sich, dass sie einst wie Sophie in eine Zweckehe zugeführt wurde. Die Marschallin spürt die Zeit und ahnt, dass Octavian eines Tages eine Jüngere bevorzugen wird. Octavian, der nach überstandenem Abenteuer zu ihr zurückkehrt, bemerkt verletzt die veränderte Stimmung der Marschallin – diese schickt ihn fort.

2. Aufzug

Grosse Aufregung im Palais des Edlen von Faninal: Die Ankunft des Bräutigamsanführers wird erwartet. Damit Sophie nach altem Brauch den Rosenkavalier empfangen kann, verabschiedet sich Faninal von seiner Tochter. Sophie blickt voller Zuversicht auf die bevorstehende Ehe. Da erscheint Octavian und überreicht Sophie die silberne Rose. Seine Stimmung ändert sich, als er mit ihr ins Gespräch kommt.

Als Faninal den Bräutigam mit dessen Entourage hereinführt, stösst dessen Aufdringlichkeit Sophie ab. Auch Octavian ist über das ungehobelte Verhalten von Ochs empört. Nur Faninal kann sein Glück über den familiären Aufstieg durch Heirat mit einem echten Baron kaum fassen. Als sich Faninal und Ochs zurückziehen, um den Ehevertrag zu unterzeichnen, fragt Octavian Sophie, ob sie Ochs tatsächlich heiraten möchte. Sophie verneint heftig, und Octavian verspricht ihr seine Hilfe. Die beiden gestehen sich ihre Liebe – Valzacchi und Annina beobachten sie und verraten sie Ochs.

Der Baron bleibt zunächst unbeeindruckt, mehr noch: Sophies Abneigung ihm gegenüber reizt ihn geradezu. Doch als ihn Octavian zum Duell auffordert, wird er leicht verletzt – ein Skandal. Faninal eilt herbei und versucht von der prestigeträchtigen Hochzeit zu retten, was zu retten ist. Er droht seiner Tochter mit dem Kloster, falls sie sich weigert, Ochs zu heiraten. Doch Ochs stört das nicht, er fühlt sich bald schon wieder behaglich.

Inzwischen hat Octavian Annina gegen ein gutes Honorar für seine Zwecke eingespannt. Annina übergibt Ochs einen Brief, in dem «Mariandel» Ochs zu einem nächtlichen Rendezvous einlädt. Ochs konstatiert zufrieden sein Glück.

3. Aufzug

Octavian trifft mit Sophie, Valzacchi und Annina Vorbereitungen für das Rendezvous mit Baron Ochs, bevor er sich als «Mariandel» von Ochs zum Souper führen lässt. Der Baron ist entzückt von der Naivität der jungen Frau, doch als er sie an sich ziehen möchte, fühlt er sich plötzlich an Octavian erinnert. Fast unmerklich zieht sich das Netz um Ochs zu: Der Baron zweifelt an seinem Verstand, als sich verdächtige Gestalten zeigen und wieder verschwinden. Die verkleidete Annina tritt mit Kindern auf, die behaupten, Ochs sei ihr Vater. Ochs gerät in dieser höchst verfänglichen Situation in Panik, ruft um Hilfe und fordert die Polizei.

Der Polizeikommissar taucht auf, doch vernimmt er den Baron zu dessen Überraschung wegen des jungen Mädchens an seiner Seite. Ochs gibt Mariandel als seine Braut, Tocher des Herrn von Faninal, aus. In diesem Moment erscheint der von Octavian herbeibestellte Faninal und sieht seinen zukünftigen Schwiegersohn mit einer jungen Frau, die seine Tochter sein soll, sowie einer angeblichen Ehefrau samt Kindern. Faninal erleidet einen Schwächeanfall. Während Sophie sich um ihren Vater kümmert, will Ochs sich davon machen, dem Polizeikommissar scheint er aber zu verdächtig, um ihn gehen zu lassen.

Da erscheint die Marschallin. Sie durchschaut die Situation und gibt dem Baron zu verstehen, dass man ein Spiel mit ihm gespielt hat. Octavian ist erschrocken – er hatte später mit ihr gerechnet – und auch Sophie ist bestürzt, da sie erkennt, dass zwischen Octavian und der Marschallin mehr ist als blosse Freundschaft. Ochs begreift nur langsam die Ausmasse des Ganzen, will aber weiterhin an seinem Heiratsplan festhalten, bis ihm die Marschallin deutlich macht, dass die Sache für ihn nun ein Ende habe und er sich mit dem Rest der Würde, die ihm noch bleibt, zurückziehen möge.

Octavian, Sophie und die Marschallin bleiben zurück. Die Marschallin erkennt, dass der Moment des Loslas

Die Angst vor der eigenen Nichtigkeit

Die Regisseurin Lydia Steier im Gespräch mit Kathrin Brunner über den «Rosenkavalier»

Lydia Steier, du hast vor wenigen Jahren am Luzerner Theater bereits einmal einen «Rosenkavalier» inszeniert und befragst ihn jetzt für Zürich nochmals neu. Wie kam es dazu?

Der «Rosenkavalier» in Luzern war mein ernsthafter Versuch, mich mit diesem Stück anzufreunden. Ich mochte die Oper nicht von Anfang an, denn ich hatte Mühe mit diesem Auftoupierten und Aufgezuckerten. In Luzern kam dann eine fiese, sardonische Lesart heraus, eine Studie höflicher Brutalitäten. Die Produktion war recht erfolgreich, und das hat mich natürlich gefreut. Aber dieses Mal möchte ich das Stück liebevoller betrachten, mich in das Stück verlieben. Ich hatte 2007 in Los Angeles eine «Rosenkavalier»-Produktion mit einem Bühnenbild von Gottfried Helnwein gesehen, als ich dort Regieassistentin bei Achim Freyers «Ring des Nibelungen» war. Ich wusste, dass es viele Probleme mit diesem «Rosenkavalier» gab. Seitdem hatte ich die Vision, diesen «Rosenkavalier» mit dem genialen, leicht düsteren, skurrilen Blick Helnweins in einer eigenen Arbeit weiterzuführen. Nach 18 Jahren ist es endlich soweit, und ich freue mich, das Ergebnis dieser Neuverschmelzung dem Zürcher Publikum vorzustellen.
 

Beim Konzeptionsgespräch hast du erzählt, dass du geradezu besessen von diesem «Rosenkavalier» warst.

Das stimmt, wie überhaupt von Helnweins Arbeiten. Damals, als 27-jährige Regieassistentin, hatte ich den Intendanten der Oper in Los Angeles, Christopher Koelsch, angefleht, für mich einen Besuch in Helnweins Studio zu organisieren. Helnwein war eine Koryphäe in Los Angeles, sein Studio legendär. In Amerika war er besonders wegen Marilyn Manson bekannt, deren Image er stark beeinflusst hatte. Der Besuch in seinem Atelier klappte dann tatsächlich. Und später besuchte ich ihn im Rahmen eines anderen Projektes in seinem Schloss in Irland.
 

Was fasziniert dich so an Helnweins Kunst?

Es ist diese unglaubliche Reibung zwischen Kindlichkeit, einer fast naiven Fantasie und Gewalt. Das alles prallt in seiner Kunst auf perfekte Weise aufeinander. Ironie, Humor und Verspieltheit verschmelzen mit einem Anstrich von Traurigkeit. Seine Ästhetik hat mich in meinem gesamten künstlerischen Werdegang enorm beeinflusst. Auch in meinen Arbeiten treffen sich Angst und Feierlichkeit, es gibt dieses Up-and-Down der Gefühle, das eine existenzielle Angst produziert und manchmal in eine Ekstase führt. Wo Reibung stattfindet, fängt Spannung an.
 

Du machst mit diesem Projekt gleichsam eine Reise in die Vergangenheit, in deine Biografie und überschreibst ein Kunstwerk neu. Ich finde das als Vorgang spannend, und es passt zur Zeitreise, zum virtuosen Spiel mit Zeitschichten, die Strauss und sein Textdichter Hofmannsthal im «Rosenkavalier» vornehmen.

Die Produktion für Zürich ist für mich wirklich bedeutend, denn Los Angeles war für mich eine Schlüsselerfahrung als Regisseurin und Künstlerin. Den «Rosenkavalier» kenne ich seit meiner Kindheit. Ich war besessen von Kiri Te Kanawa als Figaro-Gräfin und kaufte mir deshalb die CD mit ihr als Marschallin, weil mir die Kostüme auf dem Cover ähnlich vorkamen. Doch wie bereits erwähnt, mochte ich die Musik zunächst nicht. Ich habe Gesang studiert und versuchte immer wieder, mich mit dieser Musik anzufreunden, die mir parfümiert vorkam. Richard Strauss habe ich wirklich erst spät schätzen gelernt, vor allem im Zusammenhang mit der Bühne: Seine Opern machen für mich nur Sinn, wenn sie auch ein visuelles Pendant haben.
 

Wenn man deine Arbeiten kennt, ahnt man, dass man keinen allzu putzigen «Rosenkavalier» von dir erwarten darf.

Schön wird es auf jeden Fall aussehen, aber es gibt auch sehr triste oder gewalttätige Momente. Die Komödie muss scharf, direkt und gut geformt sein. Und das ist enorm arbeitsintensiv. Es ist ein ganz anderes Inszenieren als bei Wagner und seinen Zeitdimensionen, wo die Figuren auch einmal nur dastehen können. Im «Rosenkavalier» muss alles dynamisch sein, mit blitzschnellen, spielerischen Momenten und Reaktionen. Strauss und Hofmannsthal waren Theatermenschen und hatten genaueste Vorstellungen von der szenischen Umsetzung. Ich kenne keine andere Partitur mit derart vielen, hochpräzisen Regieanweisungen. Allein schon die sogenannte Pantomime im dritten Akt! Man muss entweder genau das machen, was da steht oder eine hervorragende andere Idee haben. Jedenfalls kann man diese Angaben nicht völlig ignorieren, denn sie sind eng mit der musikalischen Struktur verbunden – ähnlich wie bei Puccini. Ich habe riesigen Respekt davor.
 

Auf der Probe hast du bei einer Szene einmal die Anweisung gegeben, sie solle nicht «wienerisch», sondern wie in einem Film von Tarantino gespielt werden...

Manchmal braucht es den Kontrast zur musikalischen Sprache. Manchmal ist durchaus mehr Brutalität und Härte in der Musik drin, als man gemeinhin annehmen könnte. Genau so verhält es sich auch mit bestimmten Handlungsaktionen der Figuren oder ihren Motivationen. Die berühmte Rosenübergabe zum Beispiel ist bei uns etwas anders als sonst, aber inhaltlich begründbar und auch in der Musik zu hören: Da ist dieser Junge, Octavian, der gerade von seiner Liebsten, der Marschallin, vor die Tür gesetzt wurde. Er ist verletzt, sein Herz ist gebrochen, und jetzt soll er den Boten spielen. Wie einen Lakai hat ihn die Marschallin zu Sophie geschickt. Nach alldem, was bisher passierte, wird er nun wohl nicht wie ein stolzer Ritter hineinschweben... Es gibt in unserer Version viele solch besondere Momente, die im Übrigen auch durch unsere grandiose Besetzung inspiriert wurden.
 

Warum stösst die Marschallin Octavian am Ende des ersten Aktes überhaupt von sich? Ist es wirklich nur, weil sie sich plötzlich alt fühlt, wegen des Altersunterschieds?

Wenn ich hier durch die Strassen gehe und diese Damen sehe, die durch plastische Chirurgie aufgepumpt sind, blondiert, gebräunt und mit aufgespritzten Lippen, bin mir sicher: Es gibt einen Moment in ihrem Leben, wo sie in den Spiegel schauen und denken müssen: Ich habe mich zum Absurdum gemacht. Die Marschallin ist natürlich reich und elegant und hat alles, was sie braucht. Aber dann entdeckt sie in sich plötzlich eine unausweichliche Leere und fällt in ein tiefes Loch. Und dieses «Pflaster» von einem jungen Liebhaber ist eben nicht genug, um über den Abgrund hinwegzutrösten. Das Stück ist insgesamt ein perfektes Sinnbild für die Angst vor der eigenen Nichtigkeit. Was passiert, wenn ich nicht mehr geliebt werde? Wenn ich keinen Wert mehr habe? Wenn ich nicht mehr schön bin oder – wie Faninal – Angst davor habe, den gesellschaftlichen Stellenwert zu verlieren? Die Figuren reden und reden, aber im Grunde sind sie nur mit sich selbst beschäftigt und allein. In den Duetten singen sie nie den gleichen Text. Sie alle machen die existenzielle Erfahrung von Einsamkeit, Trennung und Identitätsverlust.
 

Und dennoch, so steht es auf dem Titelblatt, ist die Oper eine «Komödie für Musik». Da ist zum Beispiel Ochs, dieser präpotente Jupiter...

In einer guten Komödie muss jede Figur liebenswerte Züge haben. Man kann Ochs zu einem reinen Raubtier machen, zu einem Grabschmonster, einem feministischen Megabösewicht, aber das interessiert mich nicht. Mir wäre das zu platt. Wir haben mit Günther Groissböck das enorme Glück, einen Darsteller zu haben, der mit dieser Rolle grosse Sympathien im Publikum wecken kann. Er hat ein irrsinniges Vermögen an komödiantischen Einfällen und spielerischer Präzision. Er kann den eingebildeten Gockel spielen, und das Publikum wird ihn dennoch mögen.
 

Die Musik ist trotz des amoralischen Verhaltens von Ochs durchaus freundlich mit ihm. Am Schluss wird Ochs allerdings furchtbar vorgeführt und wie Verdis Falstaff für seine Verwegenheit bestraft.

Im dritten Aufzug dreht sich das Ganze in einen Albtraum für Ochs. Man fühlt durchaus mit ihm mit bei dieser Schauerinszenierung von Octavian, der ihn nach Strich und Faden vorführt. «Da und da und da, da!» Mehr bringt der sonst verbal so beschlagene Ochs gar nicht mehr heraus. Er wird komplett blossgestellt. Das hat etwas ungewollt Modernes: Heute geht es doch einzig und allein darum, wie man sich in der Öffentlichkeit präsentiert und wie man von ihr gesehen wird. Und umgekehrt: Um Rache an jemanden auszuüben, attackiert man dessen Wert als Figur in der Öffentlichkeit. Im Stück wird aber im nächsten Moment alles wieder heruntergespielt: Das Ganze sei halt eine wienerische Farce – und sonst nichts, sagt die Marschallin. Das bedeutet für die Inszenierung, dass die farcenhaften Züge so perfekt sitzen müssen, dass der Tiefgang darin erkennbar wird. Wenn alles ein bisschen zu manieriert und wohlwollend daherkommt, gibt es weder Höhen noch Tiefen. Die Fallhöhe herauszuarbeiten, die Heiterkeit und gleichzeitig gähnende Leere dahinter, ist die wichtige Aufgabe hier für uns.
 

Du hast familiäre Verbindungen zu Wien und kennst diese Wiener Kultur wahrscheinlich nur zu gut, den Schmäh, das Morbide, das so sehr im Stück drin steckt...

Die Wiener haben dieses Wahnsinnstalent, der Vergangenheit nachzutrauern und sie gleichzeitig zu erleben. Das spürt man im «Rosenkavalier» ständig. Die Gegenwart ist hier ein nachdenklicher, nachtrauernder Zustand. Das ist etwas anderes als Nostalgie, es ist vielleicht eine Art gelebte Nostalgie. Es gibt dieses Gedicht von Hofmannsthal über die Vergänglichkeit, wo er beschreibt, dass seine Vorfahren selbst in seinen Haaren drin sind. Das ist schon fast etwas Körperliches.

Wie würdest du die Welt eures «Rosenkavalier» näher beschreiben?

Ich glaube an das Entertainment, an das grosse Spektakel, an die Überwältigung durch Kostüme. Das Werk ist ein geniales Schauspiel, eine Komödie mit tiefgreifenden, herzzerreissenden Momenten, nicht nur ein Konversationsstück, sondern auch mit grossen Hollywoodmomenten. Die Bildsprache von Helnwein ist eine klar strukturierte, stringente Farbwelt. Aber die Zeiten in den Kostümen mischen sich fast durchgehend. Das ist schrill, hat viel Poesie. Durch die starke ästhetische Setzung befinden wir uns nicht in unserer Welt und spiegeln uns nicht darin, sondern haben eine Fantasiewelt gebaut mit eigenen Regeln, mit der Logik eines Traumes – einer Traumwelt mit absurden Elementen wie einen Menschen mit einem Hasenkopf oder eine Albtraumfigur auf Stelzen... Wir begeben uns auf eine Zeitreise und fangen in einer Helnweinschen, aber dennoch klar spätrokokohaften Welt Maria Theresias an. Mit dem zweiten Akt machen wir einen Zeitsprung in eine etwas schlichtere postnapoleonische Zeit zu den Faninalschen Neuadligen und Neureichen. Im dritten Akt gibt es eine ziemlich wilde Mischung aus Moderne und Rokoko. Zeitlos allerdings ist die Liebe – eine alte stirbt am Ende und eine neue beginnt.

«Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding»

...so sagt es die Marschallin im «Rosenkavalier». Für das Magazin geht Schriftsteller Peter Stamm dem komplexen Phänomen der Zeit nach.

Um 7  Uhr stehe ich auf.
Um 8  Uhr beginnt die Schule.
Um 9  Uhr schreiben wir.
Um 10 Uhr beginnt die Pause.
Um 11 Uhr turnen wir.
Um 12 Uhr essen wir die Suppe.
Um 13 Uhr helfe ich der Mutter.
Um 14 Uhr beginnt die Schule wieder.
Um 15 Uhr arbeiten wir mit dem Lehrer.
Um 16 Uhr gehen wir heim.
Um 17 Uhr schreibe ich die Aufgaben.
Um 18 Uhr steht das Nachtessen bereit.
Um 19 Uhr darf ich spielen.


Ich muss diesen Text in einer der ersten Klassen geschrieben haben. Dazu zeichnete ich eine Uhr mit grossem Zifferblatt. Es ging wohl darum, sie lesen zu lernen, denn die Zeit kann man nicht von Geburt an, man muss sie lernen. Bevor ich zur Schule ging, hatte ich keine Uhr und kaum eine Zeit. Ereignisse folgten aufeinander, fanden statt und endeten, wurden angekündigt oder erinnert. Aber gefühlt lebte ich in einer ewigen Gegenwart. Wenn ich spielte, spielte ich, wenn ich schlief, schlief ich, wenn ich wütend oder traurig war, war ich nichts anderes als das, und es gab nicht den Trost, dass die Gefühle vorübergehen würden wie alles andere. Meine Kindheit erscheint mir im Rückblick zeitlos, eher räumlich als zeitlich strukturiert. Ich erinnere mich an Orte und an die Wege dorthin, aber ich habe Mühe, meine Erinnerungen chronologisch zu ordnen. Meine Wahrnehmung von damals scheint jener von religiösen Gesellschaften nah zu kommen, wie sie Mircea Eliade in seinem Buch «Das Heilige und das Profane» beschreibt. Die «heilige Zeit», heisst es dort, biete «den paradoxen Aspekt einer zirkulären, umkehrbaren, wiedererreichbaren Zeit (…) und eine Art mythische ewige Gegenwart.» Sie könne «in gewisser Hinsicht der Ewigkeit gleichgesetzt werden». Das Kirchenjahr wiederholt sich wie das Jahr des Kindes, Weihnachten ist immer Weihnachten, Ostern immer Ostern, der Geburtstag, der letzte Schultag vor den Sommerferien … Und auch im Familienkreis legen wir Wert darauf, diese Feste immer gleich zu begehen im Strom der Zeit, der uns manchmal mitzureissen droht.

Wenn Adam und Eva vom verbotenen Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen, wird ihnen vielleicht nicht nur ihre eigene Nacktheit bewusst, sondern auch ihre Sterblichkeit. Denn im Paradies steht neben dem Baum der Erkenntnis auch der Baum des Lebens, zu dem sie nach ihrer Vertreibung keinen Zugang mehr haben. Sie lernen, dass die Zeit eine Richtung hat und dass ihre Zeit beschränkt ist. Vor vielen Jahren besuchte ich in Lappland einen Rentierbauern. Er zeigte mir seine überraschend kleinen Tiere, die bewegungslos in einem umzäunten Stück Wald standen. Es war Ende April, und es lag immer noch Schnee. Da fragte ich mich, ob die Rentiere sich nicht furchtbar langweilten, wenn sie monatelang in der Dunkelheit und der Kälte standen und auf den Frühling warteten. Die Frage hätte ich mir natürlich bei jeder Kuh in der Schweiz stellen können, denn auch ihr Leben auf der Alpweide oder im Stall ist nicht sehr ereignisreich, nicht sehr spannend, aber vielleicht hatte ich in meinem Leben zu viele Kühe gesehen, um mich noch über sie zu wundern. Ich glaube nicht, dass Tiere sich langweilen. Ich glaube nicht, dass sie auf den Frühling warten wie wir, auf das Futter oder auf die Sonne nach der Polarnacht. Ich glaube nicht, dass sie wie wir Angst vor dem Tod haben. Vermutlich leben sie ganz in der Gegenwart wie ich als Kind. Wenn ein vor einem Geschäft angebundener Hund jämmerlich heult, dann nicht, weil er seinen Herrn oder seine Herrin ungeduldig zurückerwartet, sondern weil er glaubt, verlassen worden zu sein und nicht weiss, dass er gleich wieder befreit wird. Menschen hingegen können die Zukunft vorausahnen, sie wissen, dass in zwei Stunden Schulschluss ist oder Feierabend, dass die Sommerferien eine beschränkte Dauer haben, dass eine langweilige Theater- oder Opernaufführung noch lange nicht zu Ende sein wird. Vermutlich stand die Dauer der Vorstellung sogar im Programmheft und sie haben gewusst, worauf sie sich einliessen. Umso ungeduldiger erwarten sie das Ende. Inzwischen beurteile ich die Qualität eines Stücks auch danach, wie lange es dauert, bis ich zum ersten Mal auf die Uhr schaue. Wenn wir die Zeit während langweiliger Vorstellungen, öder Sitzungen oder schmerzhafter Zahnarztbesuchen manchmal beschleunigen möchten, so würden wir sie in schönen Momenten am liebsten anhalten wie Faust, der sogar seine Seele dafür zu geben verspricht, wenn er in einem Moment seines Lebens sagen könnte, verweile doch, du bist so schön. Wir wissen alle, dass sich die Zeit nicht anhalten lässt, aber wir haben Wege gefunden, wenigstens ihr Verfliessen etwas weniger erschreckend und schmerzhaft zu machen. In der Musik mit ihren Themen und Wiederholungen fangen wir die Zeit gewissermassen ein, verlängern wir die Gegenwart, die sonst von unserem Gehirn in Einheiten von knapp drei Sekunden wahrgenommen wird. Hören wir ein Lied, eine Arie, eine Fuge, ist die Gestalt des Ganzen in jedem Moment präsent, Töne haben eine Dauer, aber sie schwingen nach, kommunizieren miteinander, verbinden sich zu grösseren, sinnvollen Einheiten. Musik bildet Inseln in der Zeit. Und seit es Tonträger gibt, lassen sich Musikerlebnisse auch jederzeit wiederholen. Es ist wohl kein Zufall, dass demenzkranke Menschen die Musik ihrer Kindheit und Jugend oft länger behalten als die meisten anderen Erinnerungen. Musikstücke sind eben keine Stücke, sondern etwas Ganzes, das eine Form und einen Sinn einschliesst. Literatur ist in einem noch viel direkteren Mass festgehaltene oder wiedergefundene Zeit. In Geschichten können wir beliebig oft und beliebig weit in die Vergangenheit zurückkehren. Vielleicht haben die Menschen deshalb damit angefangen, sich Geschichten zu erzählen. Literatur ist geronnene, geformte Erinnerung. Und wenn wir alte Literatur lesen, alte Musik hören, werden jahrhundertealte Menschen, Worte, Töne, Gefühle wieder zum Leben erweckt. Als ich vor sieben Jahren die Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur für Weltliteratur in Bern übernahm, entschloss ich mich, die Zeit zum Thema meines Seminars zu machen. In der ersten Stunde zeichnete ich mit Kreide eine Linie auf die Wandtafel und markierte eine Stelle nach einem Viertel und eine nach drei Vierteln der Strecke. Sie sind ungefähr hier, sagte ich zu den Studierenden und zeigte auf die erste Markierung, und ich bin ungefähr hier, und zeigte auf die zweite. Ich wollte ihnen damit klar machen, dass sie mit ihren gut zwanzig und ich mit meinen fünfundfünfzig Jahren an völlig verschiedenen Positionen auf unseren Lebenswegen standen und ganz andere Perspektiven, ganz andere Aussichten hatten. Sie nahmen meine Bemerkung ohne grossen Kommentar und scheinbar unbeeindruckt hin, während mich selbst diese Linie seither immer wieder beschäftigt. Es liegt auf der Hand, dass man mehr über Dinge nachdenkt, von denen man wenig hat als über jene, die unerschöpflich scheinen. Aber etwas in mir wehrt sich gegen den Gedanken, Zeit sei eine Ressource wie Geld, von der man eine bestimmte Menge zur Verfügung hat, die man nach und nach aufbraucht bis zum Tod. Unsere Position auf der Zeitachse unseres Lebens ist ja auch höchst unsicher, die durchschnittliche Lebenserwartung sagt nicht viel über meine eigene aus. Ich hätte schon mit zwanzig am Ende sein können, könnte es heute, weggewischt mit einem feuchten Schwamm wie die Lebenslinie damals im Seminar am Ende der Stunde. Vor allem aber widerspricht die lineare Vorstellung der Zeit meiner Empfindung von ihr. Das Leben ist kurz, die Stunden sind lang.

«Was ist also die Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, weiss ich es, wenn ich es aber einem, der mich fragt, erklären sollte, weiss ich es nicht.» Kaum eine Aussage über die Zeit wird so häufig zitiert, wie diese Sätze aus Augustinus «Confessiones» aus dem vierten Jahrhundert. Danach macht sich der Gelehrte aber doch Gedanken über die Zeit und kommt zu erstaunlichen Erkenntnissen. Er geht davon aus, dass die Zeit Teil der Schöpfung ist und mit Himmel und Erde ihren Anfang nahm. Dass es vor der Schöpfung weder Raum noch Zeit gab. «Wenn es also vor Himmel und Erde keine Zeit gab, wie kann man dann fragen, was du (Gott) damals machtest? Denn es war kein Damals, wo noch keine Zeit war.» Diese Vorstellung der Zeit komme jener in der modernen Kosmologie ziemlich nahe, sagte mir einmal ein ungarischer Physiker am CERN. «Im Moment des Urknalls galten keine physikalischen Gesetze», sagte er. «Es gab weder Raum noch Zeit.» Er sei nicht religiös, aber er fände es verblüffend, dass Augustinus schon vor mehr als sechzehnhundert Jahren nur mit Nachdenken darauf gekommen sei. Augustinus meint auch, dass es keine Vergangenheit und keine Zukunft gäbe, nur eine Gegenwart der Vergangenheit und eine Gegenwart der Zukunft. Denn das Vergangene sei nur eine Erinnerung und das Zukünftige nur eine Erwartung, die beide in der Gegenwart lägen. Das Vergangene mag in der Gegenwart eine Wirkung haben, aber es existiert nicht mehr. Nichts existiert als die Gegenwart, ein Gedanke der zugleich völlig einleuchtend und tief verstörend ist. Ich schreibe dies, während ich mit dem Zug aus Berlin zurückkehre. Ich war die ganze Woche dort, habe Menschen getroffen, Gespräche geführt. Einige dieser Gespräche werden Folgen haben, aber sie existieren nicht mehr, so wenig wie das japanische Essen, das ich genossen habe, der Sturm, in den ich gekommen bin. Besonders schmerzhaft ist dieser Gedanke nach dem Tod eines geliebten Menschen. In Josef von Eichendorffs berührendem Gedichtzyklus «Auf meines Kindes Tod», den er nach dem Tod seiner zweijährigen Tochter schrieb, heisst es:

Die Welt treibt fort ihr Wesen,
Die Leute kommen und gehn,
Als wärst du nie gewesen,
Als wäre nichts geschehn.

Auch hier hilft uns die Literatur. Sie kann Menschen, die fern sind, näher zu uns holen, kann Tote wieder zum Leben erwecken und so dem Tod nicht seinen Schrecken nehmen, aber ihn erträglicher machen. Nur die Vergessenen sind wirklich tot, sagt man, nur die, über die wir uns keine Geschichten mehr erzählen. Zweihundert Jahre nach dem Tod seiner Tochter, fast so lange nach seinem eigenen Tod, erinnert Eichendorffs Gedichtzyklus noch immer an sie und erinnert uns zugleich an unsere eigene Sterblichkeit und die Unerbittlichkeit der Zeit, die wir im Alltag oft vergessen. Die Vergänglichkeit treibt auch die Marschallin im «Rosenkavalier» um, wenn sie singt:

Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding.
Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts.
Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie.
Sie ist um uns herum, sie ist auch in uns drinnen.
In den Gesichtern rieselt sie, im Spiegel da rieselt sie,
in meinen Schläfen fliesst sie.
Und zwischen mir und dir da fliesst sie wieder,
lautlos, wie eine Sanduhr.
Oh, Quinquin!
Manchmal hör’ ich sie fliessen – unaufhaltsam.
Manchmal steh’ ich auf mitten in der Nacht
und lass die Uhren alle, alle stehn.
Allein man muss sich auch vor ihr nicht fürchten.
Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters,
der uns alle erschaffen hat.


Die Marschallin hat recht, wir brauchen die Zeit nicht zu fürchten. Nicht, weil sie Gottes Werk ist, das ist in unserer säkularen Zeit eine schwache Begründung, aber weil sie uns nichts anhaben kann. Wenn es nur die Gegenwart gibt, liegt der Gedanke nahe, dass die Zeit gar nicht existiert. Dass die ewige Gegenwart, in der Tiere vielleicht leben, die Gegenwart, die wir als Kinder empfunden haben, nicht weniger wirklich ist als die lineare Zeit, durch die wir uns als Erwachsene bewegen. Dass die Zeit eine Illusion sein könnte, wird von Philosophen und Physikern ernsthaft diskutiert. Spätestens seit Einsteins Relativitätstheorie, die unser Bild von der Zeit komplett auf den Kopf gestellt hat, ist die Zeit relativ geworden und ihre Existenz zweifelhaft. Und wie wir gesehen haben, hat schon Augustinus sich einen Zustand vorgestellt, in dem es keine Zeit gab. Dass ich seit bald zehn Stunden unterwegs bin, dass mein Zug mit achtzehn Minuten Verspätung unterwegs ist, ist allerdings unbestreitbar. Dass ich meinen Anschluss in Zürich nicht erreichen werde, ist zumindest wahrscheinlich. Aber es werden andere Züge fahren. In einem meiner Lieblingsbücher, «Ein Mann der schläft» von Georges Perec, soll ein Student zu einer Prüfung und drückt sich davor. Er erzählt niemandem davon, fängt an, ein Leben zu leben, in dem jeder Tag wie der vorige ist. Er zieht sich zurück, öffnet die Tür nicht mehr, wenn jemand ihn besuchen will. Er sitzt in seiner Wohnung, er geht durch die Stadt ohne Ziel. Er isst immer dasselbe, liest völlig interesselos jedes Wort in der Zeitung, beobachtet Passanten. Alles ist ihm einerlei und vollkommen gleichgültig. Es heisst, dass Perec in diesem Buch seine Depressionen verarbeitet habe. Im Grunde tritt seine Figur aus der Zeit, lebt in der ewigen Gegenwart, die ihm nichts anhaben kann, frei von allen Verpflichtungen und Wünschen. Und dann, ganz am Schluss der Geschichte, findet der Mann zurück in die Welt, zurück in die Zeit. Er merkt, dass die Einsamkeit ihn nichts gelehrt hat, dass seine Gleichgültigkeit sinnlos war, gerade weil kein Sinn ist in der Welt. «Du kannst wollen oder nicht wollen, was liegt schon daran! Du kannst eine Partie Flipper spielen oder nicht, irgend jemand wird auf jeden Fall ein Zwanzigcentimesstück in den Schlitz des Apparats stecken.» Der junge Mann hat geglaubt, in seiner Verweigerung unverwundbar zu sein. Aber dann steht er an der Place Clichy, es regnet, und er will nicht nass werden. Georges Perec bietet uns keinen Glauben an, keinen Sinn, keine Ideologie, keinen Regenschirm. Nur die Gewissheit, dass wir die Zeit nicht anhalten können, dass sie weitergeht, zugleich gnadenlos und gnädig. Das muss uns genügen, und es genügt.

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Peter Stamm ist freier Autor. Nach seinem 1998 erschienenen Debütroman «Agnes» veröffentlichte er weitere Romane und Erzählsammlungen, darunter «Weit über das Land», «Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt» und «In einer dunkelblauen Stunde». Im Oktober erscheint seine neue Erzählsammlung «Auf ganz dünnem Eis». Peter Stamm lebt heute in Winterthur.

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